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Studie: Umkleidekabinen prägen Kaufverhalten  
  Es ist kein großes Geheimnis: "Falsche" Spiegel in Umkleidekabinen killen das Shopping-Glück und setzen Frauen emotionalem Stress aus, wie nun eine englische Studie belegt.  
Die Geografin Rachel Colls von der Universität Liverpool untersuchte, wie sich die eigene Körperwahrnehmung bei Frauen mit unterschiedlicher Raumausstattung von Kleidungsgeschäften verändert und wie Frauen damit umgehen.

Die Größe und Farbe der Umkleideräume wie auch die Position und Größe der Spiegel können laut Colls das Körperempfinden in einer Form beeinflussen, die ungesund endet: "Es hat sich herausgestellt, dass der Einkauf von Kleidern und anschließenden Diäten negative Effekte auf die emotionale Gesundheit haben."
Spieglein an der Wand
Die Untersuchung der englischen Forscherin ergab, dass eine große Anzahl von Spiegeln potentiellen Käuferinnen ein unangenehmes Gefühl beschert.

Frauen würden beim Betrachten ihres Spiegelbildes nicht nur ihren momentanen Körper wahrnehmen, sondern automatisch daran denken, wie sie in der Vergangenheit ausgesehen haben. Laut Colls ist es eine Art Zwang, der den jetzigen, vergangenen sowie auch wünschenswerten Zustand des Körpers vor Augen führt.

Doch viele Frauen würden das Problem umgehen, indem sie nur Körperteile und nicht den ganzen Körper betrachten.
Showroom für den Körper
Laut der Studie sorgen auch kleinere Umkleidekabinen dafür, dass Frauen ihren Körper bewusster wahrnehmen und sich damit eventuell schlechter fühlen. Die Umkleidekabine sei ein Raum, bei dem der eigene Körper im Rampenlicht steht.

Colls ergänzt, dass sich einige Frauen noch mehr unwohl fühlen, wenn die Umkleidekabinen direkt im Hauptverkaufsraum liegen. Wollten Frauen ihrem Partner ein Kleidungsstück präsentieren, so würden sie es nach Austreten aus der Kabine nicht nur ihm, sondern allen "Passanten" präsentieren.
Kabine bestimmt Shoppingziel
Doch die Frau weiß sich zu helfen. Sie kauft dort ein, wo die Kabinenbedingungen gefallen: gute Größe, verstellbare Lichter, angenehme Farbe. Dort erlaubt es das Umfeld, dem eigenen Körper freundlich zuzunicken.

[science.ORF.at, 23.8.05]
->   Department of Geography, University of Liverpool
Mehr zum Thema bei science.ORF.at:
->   "Shopping for Identity " (3.12.2001)
 
 
 
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01.01.2010