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Neues aus der Welt der Wissenschaft |
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Anleitung zum statistischen Lügen |
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| | | Mit Hilfe der Statistik lassen sich nicht nur Sachverhalte übersichtlich darstellen, man kann mit ihr den Betrachter ebenso in die Irre führen, wie der Wiener Statistiker Thomas Benesch in einem Gastsbeitrag aufzeigt. Beispiele dafür: Korrelationstäuschungen, vorgegaukelte Tendenzen und "fußlosen Balken", die mehr verbergen als sie zeigen. |
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Wie man unsinnige Korrelation herstellt |
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Von Thomas Benesch
Wir beginnen mit folgendem Beispiel: Die Anzahl der Verkehrsunfälle hängt positiv mit der Scheidungsrate zusammen. Soll nun daraus geschlossen werden, dass Personen, welche einen Verkehrsunfall erleiden, öfters geschieden werden? Der Anteil von Computer pro Einwohner zeigt einen positiven Zusammenhang mit den Kosten für Gesundheit. Ist der Rückschluss hier, dass uns Computer krank machen?
Wie lassen sich solche "unsinnigen" Korrelationen eigentlich herstellen? Folgende Anleitung ist zu befolgen, dann funktioniert dies ganz einfach. Erstens: Suche einen zeitabhängigen Entwicklungstrend bei einem beliebigen Merkmal (z.B. Bierabsatz). Zweitens: Dazu sind nach Lust und Laune Trends von anderen Merkmalen gegenüber zu stellen (z.B. Anzahl der Rentner). Daraus ergibt sich in Folge plötzlich, dass Rentner verstärkt Bier trinken und so den Bierabsatz anheizen!
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Geschickte Auswahl von x- und y-Achse
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Obige Abbildung zeigt jeweils die gleiche Graphik, bei der das Verhältnis der Längen von x- und y-Achse von Abbildung zu Abbildung variiert wurde. Während Bild A einen runden Eindruck hinterlässt, macht Bild B ein etwas langes Gesicht während Abbildung C wirkt dagegen platt gedrückt erscheint.
Am "Hutrand" zeigt sich, welche Auswirkungen solche Manipulationen des Maßstabs auf Kurvenverläufe zur Folge haben.
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Veranstaltungshinweis
Thomas Bensch hält im Rahmen der Reihe "University Meets Public" zwei Vorträge zu diesem Thema: "Irrtümern und Kuriosem auf der Spur" in der VHS Meidling (21.11.07, 19 Uhr) sowie "Lügen und Verfälschungen auf der Spur" in der VHS Hietzing (28.11.07, 18.30 Uhr). |
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 University Meets Public |
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Abgeschnittene Säulen
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Die Grundidee bei abgeschnittenen, beziehungsweise "fußlosen" Säulen ist, nur die oben auftretenden Veränderungen darzustellen. Dadurch, dass in vielen Abbildungen der Nullpunkt wegfällt und nur die Balkenköpfe gezeigt werden, erscheinen Anstiege bzw. Verluste wesentlich stärker als dies tatsächlich der Fall ist. Es wird unweigerlich eine falsche Interpretation provoziert, wie obige Darstellung zeigt.
Aaron Levenstein, Professor für Betriebswirtschaftslehre, brachte dies mit seinem berühmten Vergleich auf den Punkt: "Die Statistik ist wie ein Bikini: Was sie enthüllt, ist viel versprechend, aber das Wesentliche verbirgt sie!"
[21.11.07]
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Über den Autor
Thomas Benesch arbeitet am Institut für Medizinische Statistik der Medizinischen Universität Wien. Er hat neben dem Studium der Mathematik und Statistik eine Ausbildung im betriebswirtschaftlichen Management absolviert und schreibt auch Bücher zum Thema Statistik. Etwa: "Statistik zum Anfassen", edition nove 2006. |
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Institut für Medizinische Statistik |
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01.01.2010 |
