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Mensch und Schimpanse: DNA zu 95 Prozent gleich  
  Das Erbgut von Mensch und Schimpanse weicht doch stärker von einander ab, als bislang angenommen. Demnach teilen Schimpansen "nur" 95 Prozent ihrer DNA-Bausteine mit dem Homo sapiens.  
Dagegen waren DNA-Analysen der letzten Jahrzehnte zu 98,5 Prozent Übereinstimmung beider Genome gekommen. Der Unterschied ergibt sich aus einer neuen Messmethode.
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Auch Einschub und Auslassen von Buchstaben erfasst
Sie erfasst nicht nur die ersetzten DNA-Bausteine, sondern auch den Einschub und die Auslassung einzelner Buchstaben in den Erbgut-Sequenzen, berichtet US-Forscher Roy Britten vom California Institute of Technology (Caltech) in den "Proceedings of the National Acadamy Sciences" (doi/10.1073/pnas.172510699) vom Dienstag.
->   "Proceedings of the National Acadamy Sciences"
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735.000 DNA-Basenpaare analysiert
Roy Britten vom California Institute of Technology analysierte je 735.000 DNA-Basenpaare von Menschen und Schimpansen und bestätigte, dass rund 1,4 Prozent der Basenpaare von einer anderen Base ersetzt sind.

Danach begutachtete er die Einschübe (Insertion) und Verluste (Deletion) einzelner der mehrerer Basenpaare in den langen DNA-Sequenzen. Aus ihrer Zählung ergab sich der größere Unterschied zwischen dem Menschen und dem Menschenaffen, schreibt der Autor in den PNAS.

Dennoch scheine es, "jetzt fast sicher, dass der Schimpanse oder der (Zwergschimpanse) Bonobo unser nächster Verwandte ist", heißt es in dem Artikel.
Was den Menschen zum Menschen macht
Tatsächlich liegen die Unterschiede zwischen Menschen und Schimpansen nicht in erster Linie in den Genen - vielmehr sind starke Unterschiede in der Expression der Gene im Gehirn der beiden für die unterschiedliche Entwicklung verantwortlich.

Warum der Mensch im Gehirn - im Gegensatz zum Schimpansen - einen größeren Teil seines Erbgutes in Proteine umsetzt, ist ungeklärt. Denn in anderen Körperbereichen wie Leber oder Leukozyten konnten solche Unterschiede nicht festgestellt werden.
->   Mehr dazu in science.ORF.at (Der Artikel geht noch von 98,7 Prozent Übereinstimmung aus)
 
 
 
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01.01.2010