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Linzer entwickeln Methode für Holzkonservierung  
  Mit einer neuen Methode der Konservierung wollen Linzer Forscher die Einsatzmöglichkeiten von Holz verbessern. Die Chemiker setzen dabei auf die so genannte Acetylierung, bei der keine Gifte verwendet werden.  
Den lästigen und intensiven Essiggeruch, der bisher bei der Acetylierung von Holz auftrat, konnten die Wissenschafter damit nach eigenen Angaben völlig ausschalten.
Acetylierung und Holzschutz
Die Acetylierung unterscheidet sich grundsätzlich von dem, was Heim- und Handwerker unter Holzschutz kennen. "Herkömmliche Mittel im Handel enthalten verschiedenste Gifte, welche etwa den Befall durch Mikroorganismen oder Insekten verhindern sollen", sagte Harald Schmidt, Vorstand des Instituts für Chemische Technologie Organischer Stoffe der Universität Linz, im Gespräch mit der APA.

Durch die Acetylierung wird dagegen das Holz chemisch verändert, genau gesagt werden instabile Kohlenwasserstoffgruppen (OH-Gruppen) in stabile Ester-Gruppen umgewandelt.

Dadurch wird das Holz chemisch beständiger, UV-Licht bleicht es wenig bis gar nicht aus, Mikroorganismen und Wasser können nur noch in geringem Maße eindringen. Letztendlich arbeitet derart behandeltes Material weniger, es verzieht sich nicht so leicht.
Gravierender Nachteil: Essigsäure
Ein gravierender Nachteil der Methode war bisher allerdings, dass zur Acetylierung meist Essigsäureanhydrid eingesetzt wurde. Diese Chemikalie bedingt, dass das so konservierte Holz nachhaltig einen intensiven Essiggeruch verströmt.

"Die ansonsten revolutionäre Methode schien daher in einer Sackgasse zu stecken", berichtete Schmidt. Die Linzer Forscher versuchten, das gleiche Ergebnis mit einer anderen Chemikalie zu erzielen, und kamen dabei auf das ungiftige Isopropenylacetat.

Anstatt Essigsäure entsteht beim Konservierungsprozess mit Isopropenylacetat Aceton, und dies ist leicht flüchtig. "Wenn das Holz ausgeliefert wird, ist praktisch keine Aceton mehr im Material", so Schmidt.
Kein Schadstoff-Verbleib im Holz
Da keine Schadstoffe im Holz verbleiben, könne die Methode auch für den Innenausbau - etwa im Sauna-Bereich - eingesetzt werden. Die Linzer Forscher haben ihre Innovation bereits patentiert, in Zusammenarbeit mit der Industrie soll im kommenden Jahr eine kleine Versuchsanlage gebaut werden.
->   Uni Linz: Institut für Chemische Technologie Organischer Stoffe
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01.01.2010