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Erfolgreiches Beispiel jungakademischer PR  
  Absolventen speziell geisteswissenschaftlicher Studienrichtungen haben es nicht leicht, ihre Forschungsergebnisse in der Öffentlichkeit darzustellen - und potenzielle Interessenten zu erreichen. Das Uni-Portal mnemopol.net berichtet von einem erfolgreichen Beispiel jungakademischer Selbstpräsentation in Deutschland.  
Fertig, aber nicht am Ende: Publicity für AbsolventInnen
Thomas Müller und Oliver Gingrich, mnemopol.net

Selbsthilfe, um sich zwischen akademischer Laufbahn und klassischen Berufen zu etablieren - verbreiterte Formen der Vernetzung blieben dabei nicht ohne Niederschlag für die Kulturwissenschaften. Dort, wo gesicherte Auffangnetze bisher versagten, organisieren sich Jungwissenschaftlerinnen bei Zeiten selber - quer durch den deutschsprachigen Raum und nicht nur zu Newsgroups und E-Foren, sondern mitunter zu Verlagsreihen und Diplomarbeitskongressen.

In Fotografie und bildenden Künsten im Zuge von Abschlussvernissagen gängig, gibt es für fertige Diplomanden der Kultur- und Geisteswissenschaften hierzulande ein gröberes Manko für Formen der Selbstrepräsentation. Noch ist es ungewiss, ob es sich um Belanglosigkeiten oder um erste kleine Meilensteine handelt, die in Deutschland eingeleitet wurden.
Pilotprojekt in Düsseldorf
An der Grenze zwischen Studienabschluss und Karrierebeginn, fernab großer Initiativen wie dem "Career Service Senter" für Geistes und SozialwissenschaftlerInnen der Freien Universität Berlin oder dem Projekt Geist und Wirtschaft der Universität Köln, hat sich an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf bereits 1999 ein Pilotprojekt für jungakademische Präsentation gefunden.

Dem damaligen Geschichtestudent Christoph Roolf kam dabei die Idee, einen Kongress zum besseren Austausch unter den Geschichte-AbsolventInnen zu veranstalten. Der Diskussionsarmut in überfüllten Seminaren sollte entgegengewirkt werden. Ziel war es, Öffentlichkeit für die Abschlussarbeiten zu schaffen und ein Forum für erste Versuche in der Kongress- und Vortragspraxis zu bieten.
Die Idee wird zum Erfolg
Als weitere Studierende für das Projekt begeistert werden konnten, sowohl für die Organisation als auch für die Teilnahme als Vortragenden, nahm das Vorhaben Form an. Im Juni 1999 wurde schließlich der erste AbsolventInnen-Kongress zur Zufriedenheit der OrganisatorInnen und TeilnehmerInnen abgehalten.

Das Projekt zog in der Zwischenzeit weitere Kreise als ursprünglich angenommen: Auf Anregung von KollegInnen und DozentInnen hatten Roolf und Konsorten die Diskussionsbeträge als Sammelband an einige Verlage geschickt und so kam es, dass der ars una-Verlag in München diesen herausbrachte.
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Bis dato folgten noch zwei Kongresse 2000 und 2001 und eine weitere Publikation von wiederum etwa 25 Arbeiten. Für genaueres zur nachahmenswerten Düsseldorfer Erfolgsgeschichte empfehlen wir den Artikel von Christoph Roolf zu seinem Projekt bei E-Forum Zeitgeschichte:
->   Zum Artikel
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Die Uni tanzt!
Nur wenige AbsolventInnen haben die Möglichkeit, ihre Arbeiten einem Fachpublikum in Buchform präsentieren zu können.

Dass es aber nicht unmöglich ist, eine Dissertation an den Mann oder die Frau zu bringen, beweist Neo-Doktora Christine Recht: Sie veröffentlicht nicht nur bei mnemopol, sondern auch beim WUV-Verlag. Ihre Dissertation "Warum mit Marx marschiert, aber schlecht Walzer getanzt werden kann" erschien noch im Dezember in der Reihe Dissertationen und wird im Jänner bei einer Präsentation in Wien der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine mnemopol-Rezension ist ebenfalls für Jänner geplant.
->   Mnemopol
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Buch-Präsentation/ Diskussion:
Christine Recht: Warum mit Marx marschiert, aber schlecht Walzer getanzt werden kann. Versuch einer Kritik der Tanzschule und ihrer philosophischen Voraussetzungen", Dissertation aus Philosophie, WUV Dez. 2002, ISBN-Nr.: 3-85114-752-9,

Datum: Mittwoch, 15. Jänner, 19h
Ort: NIG HS 2
mit: Meike Lauggas (Moderation), Konrad Paul Liessmann, Yvanka B. Raynova
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->   Weitere mnemopol-Beiträge in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010