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Internet: Segen oder Fluch für Entwicklungsländer?  
  Während die WHO ein neues Internet-Projekt vorstellte, das Entwicklungsländern den Zugang zur Medizinforschung erleichtern soll, warnt die Weltbank vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des WWW.  
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in London ein Projekt präsentiert, das den wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern den Zugang zur neuesten Medizinforschung via Internet erleichtern soll.
WHO: Medizinforschung via WWW
Studenten, Forscher und Lehrer sollen zu erschwinglichen Tarifen Zugang zu internationalen Medizin-Datenbanken erhalten, aktuelle Fachzeitschriften lesen und an internationalen Diskussionsforen im Netz teilnehmen können.
An dem auf fünf Jahre ausgelegten Gemeinschaftsprojekt der WHO, privaten Stiftungen und Internet-Providern werden zunächst Armenien, Ghana, Mali, Mosambik, die Mongolei, Uganda, Tansania und Usbekistan teilnehmen, wie die Organisation am Dienstag mitteilte. Geplant ist, das Projekt innerhalb von zwei Jahren auf 30 bis 40 Länder auszuweiten.
Weltbank: Gemischte Gefühle
Dem optimistischen WHO-Projekt steht der Lagebericht der Weltbank gegenüber, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Der Inhalt von "Weltwirtschaftsprognosen und die Entwicklungsländer 2001": Das Internet könnte den wirtschaftlichen Abstand zwischen den reichen Industrienationen und den armen Ländern weiter erhöhen.
Während die neuen Technologien in den führenden Volkswirtschaften etabliert seien und in hohem Tempo nahezu alle Bereiche des Lebens durchdringen würden, drohten die armen Regionen zurückzufallen. "Länder, die keinen effektiven Zugang zum Internet haben laufen in verstärktem Maße Gefahr, wirtschaftlich noch mehr ins Hintertreffen zu geraten," warnt die Weltbank.
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Web-Anschluss: Frage des Reichtums
Rund 30 Prozent der US-Amerikaner verfügen bereits über eine Internetanbindung. In Entwicklungsländern steht die Technologie
dagegen nur 0,6 Prozent der Bevölkerung zur Verfügung.
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Doping für die Globalisierung
Dennoch sei das Internet gerade für unterentwickelte Nationen eine große Chance, bei vergleichsweise geringen Kosten den Eintritt in die wichtigsten Weltmärkte zu schaffen, ist die Weltbank überzeugt. Das Internet sei "Doping für die Globalisierung". Deshalb sollten die Entwicklungsländer alle Anstrengungen unternehmen, bei der Internet-Technologie nicht gänzlich den Anschluss zu verpassen.
->   World Health Organisation (WHO)
->   Die Studie der Weltbank
->   Die Weltbank
 
 
 
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01.01.2010