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Kontroverse Frage: Besitzt Wasser ein "Gedächtnis"?  
  Hat Wasser ein Gedächtnis? Dieser Frage geht ein österreichischer Biologe in seinen Forschungen nach. Seine kontroverse Antwort: Ja, gelöste Stoffe wirken im Wasser, auch wenn sie nicht mehr vorhanden sind.  
Bei den Salzburger Wassertagen präsentierte Peter Christian Endler vom Interuniversitären Kolleg für integrative Gesundheitsförderung in Graz Ergebnisse seiner Studien. Anhand zoologischer Versuche arbeitet Endler seit Jahren an einem Beweis für das Erinnerungsvermögen von Wasser.
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Ausgangspunkt: Wirkprinzip der Homöopathie
Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die Homöopathie. Auch in extrem hoher Verdünnung, in der theoretisch keine Moleküle der Ausgangssubstanz mehr im Testwasser zu erwarten ist, zeigten sich Wirkungen auf lebende Organismen.
->   Mehr zur Homöopathie bei Wikipedia
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Versuche mit Schilddrüsenhormon
Endler arbeitet in seinen Versuchen mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin. Es spielt eine wichtige Rolle bei der natürlichen Entwicklung der Kaulquappe von der zwei- zur vierbeinigen Froschlarve.

Thyroxin beschleunigt die Entwicklung: Normalerweise benötigen die Kaulquappen zehn Tage, um sich zum Vierbeinstadium zu entwickeln, erläuterte Endler. Setzt man die Tiere einer zusätzlichen Thyroxinbehandlung aus, dann verkürzt sich die Entwicklungszeit auf acht Tage.

Ursache dafür ist eine Art "Thyroxin-Vergiftung", die in ihrem Symptomen einer Schilddrüsen-Überfunktion entspricht.
Extreme Verdünnung eliminiert gelöste Substanz
Endler hat nun für seine Versuche das Schilddrüsenhormon wie für eine homöopathische Lösung verdünnt und verschüttelt. Chemisch gesehen handelte es sich dabei um reines Wasser.

In Analysen könnte Thyroxin nicht mehr nachgewiesen werden. "Wenn dieses Testwasser eine bestimmte Wirkung haben sollte, dann muss diese mit seinem Gedächtnis, seiner 'physikalischen' Erinnerung an das Schritt für Schritt herausverdünnte Thyroxin zu tun haben", erklärte der Wissenschaftler.
Paradox: Hormon wirkt, obwohl nicht mehr vorhanden
Das Ergebnis: Kaulquappen, die zuvor mit Thyroxin behandelt wurden und dann dem Testwasser ausgesetzt wurden, brauchten nicht acht, sondern wieder zehn Tage, um sich voll zu entwickeln.

Die Erklärung des Forschers: Das Testwasser, welches Thyroxin in homöopathischer Verdünnung enthielt, "heilte" die Tiere von jenem Stress, den sie durch die "Vergiftung" mit dem Schilddrüsenhormon erlitten hatten.

Sie konnten sich - im Gegensatz zu jenen Tieren, die nach ihrer Thyroxin-Behandlung in normalem Wasser aufwuchsen - wieder in der Normalzeit entwickeln. Fazit Endlers: Das Wasser scheine ein Gedächtnis zu haben.
Elektrosmog zerstört "Gedächtnis"
Die Forschungsarbeiten, die seit zwölf Jahren laufen, stünden auf sehr breiter Basis und seien in Kooperation mit Zoologen, Zellbiologen und Veterinärmedizinern entstanden, sagte Endler zur APA.

Nachdem man nun sicher sei, dass es ein Gedächtnis des Wassers gebe, wende man sich nun der Frage zu, wie dieses Gedächtnis gestört werden könnte.

So habe man beispielsweise festgestellt, dass Elektrosmog solche Informationen im Wasser zerstören könne. Endlers Tipp daher: Homöopathische Lösungen sollte man vorsichtshalber nicht auf Elektrogeräte stellen.
->   Salzburger Wassertage
->   Interuniversitäres Kolleg für integrative Gesundheitsförderung
->   Mehr zu diesem Thema im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010