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Österreichs Unis sollen mehr patentieren  
  Wenn es nach den Wünschen des Bildungsministeriums geht, sollen Österreichs Universitäten mit Hilfe des neuen Förderprogramms "uni:invent" in Zukunft deutlich mehr Patente anmelden als bisher.  
Der stellvertretende Forschungssektionschef im Bildungsministerium, Markus Pasterk, erwartet sich Steigerungsraten von rund zehn Prozent jährlich.
Geänderte Rahmenbedingungen
Das Programm, das vom Bildungs- und Wirtschaftsministerium mit je rund 1,5 Mio. Euro jährlich auf vorläufig drei Jahre finanziert wird, sei nicht zuletzt durch geänderten Rahmenbedingungen für Patente an den Unis nötig geworden, so Pasterk.

Wollte ein Universitätsangehöriger nach der alten Regelung eine während seiner Dienstzeit entwickelte Innovation patentieren, so musste er sich an das Bildungsministerium wenden. Dieses habe dann in "99,99 Prozent der Fälle" dem Forscher die Rechte überlassen.
Österreichweit 18 Patent-Scouts ...
Mit dem Universitätsgesetz (UG) 2002 haben nun aber die einzelnen Unis das so genannte Aufgriffsrecht für Erfindungen ihrer Angestellten. Wie dann mögliche Gewinne aus den Patenten zwischen Unis und Forschern aufgeteilt werden, müssen sich diese untereinander ausmachen.

Aber bevor es überhaupt soweit ist, stehen Finanzierung und Abwicklung der Patentierung an. Österreichweit werden insgesamt 18 Patent-Scouts in den Rektoraten etabliert, sie bilden die erste Anlaufstelle für möglicherweise gewinnträchtige oder jedenfalls Patent-würdige Innovationen.
... und Experten des AWS
Für die weitere Betreuung stehen dann die Experten des Austria Wirtschaftsservice (AWS) zur Verfügung, so Georg Buchtela vom AWS. Dabei werde die Hilfestellung bis hin zur Vermarktung der Innovationen reichen. Soweit es das Budget von "uni:invent" zulässt, werden auch die Kosten für die Patentierungen übernommen - je nach Komplexität der Erfindung inklusive Patentanwaltskosten zwischen 3.000 und 7.000 Euro.
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International im Mittelmaß
Im internationalen Vergleich schneiden die heimischen Forscher - was die Zahl an Patentierungen angeht - eher mittelmäßig ab. So gab es laut der zwischen 1999 und 2001 erhobenen Studie "Patente und Universitäten in Österreich" auf 1.000 Wissenschafter 19 Patente pro Jahr. Das war genau so viel wie etwa Deutschland, in den USA gab es dagegen auf 1.000 Forscher 35 Patente.
->   uni:invent
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Viele Unis haben Nachholbedarf
Bisher wurden die Uni-Forscher bei Patentierungen durch das Programm "Tecma" unterstützt, das aber nicht speziell auf Universitäten zugeschnitten ist. Anhand der "Tecma"-Daten zeigt sich, dass vor allem Forscher an der Montanuniversität Leoben sowie an den Technischen Unis Graz und Wien durchaus Patent-freudig waren, bei den meisten anderen Hohen Schulen gäbe es allerdings Nachholbedarf, ist Pasterk überzeugt.

Durch das speziell auf Unis zugeschnittene neue Programm, sollte auch das Bewusstsein für mögliche Patentierung von Forschungsergebnissen gehoben werden.
->   Bildungsministerium
->   Austria Wirtschaftsservice
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Jährlich rund 140 Patente an heimischen Unis (31.3.03)
->   Das komplette Archiv zum Thema "Patente"
 
 
 
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01.01.2010