News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Physik erhellte Österreich - Lichterkette für Einstein  
  Um exakt 22.35 Uhr ging gestern den Österreichern ein Licht auf: Zu diesem Zeitpunkt erreichte das Lichtsignal der internationalen Aktion "Physik erhellt die Welt" das österreichische Staatsgebiet.  
Es wurde vom Wiener Experimentalphysiker Anton Zeilinger in Form verschränkter Lichtteilchen gebührend in Empfang genommen. 20 Minuten später erhellte das Licht den Stephansdom in Wien. Das Signal wurde in der Nacht auf Dienstag ausgehend von den USA Richtung Westen um den Globus weitergegeben.
...
Aktion des "Internationalen Jahres der Physik 2005"
Die Aktion ist einer der Höhepunkte des "Internationalen Jahres der Physik 2005" und wurde zum Gedenken an den vor 50 Jahren verstorbenen Physiker Albert Einstein nach einer Idee einer AHS-Lehrerin aus Baden in Niederösterreich von österreichischen Physikern initiiert.
...
Kryptische Grenzüberschreitung
Bevor das Lichtsignal Wien erreichte, wurde es von Zeilinger in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Preßburg auf ganz besondere Weise über die slowakisch-österreichische Grenze geleitet.

Sobald das Signal per Feuerwerk vom Campus der Uni in Preßburg an der Grenze sichtbar war, wurde mittels so genannter verschränkter Photonen das Motto der Aktion "Physics enlightens the world" verschlüsselt durch Quantenkryptographie per Glasfaserleitung über die Grenze geschickt.

Zeilinger betonte gegenüber der APA, dass die Veranstaltung und die damit verbundene Publicity ein willkommener Anlass sei, junge Menschen für Physik zu begeistern. "Man kann nicht genug Nachwuchsphysiker haben."
Wien: Albert Einstein gab ein Ständchen
Am Stephansplatz erwarteten bei einem "Fest für Albert" hunderte Menschen das Eintreffen des Lichtsignals. Bereits ab 15.00 Uhr hatten Schüler vor dem Dom Physikexperimente gezeigt. Ab etwa 21.00 Uhr gab es auf einer Bühne Gespräche mit prominenten Gästen, etwa den Innsbrucker Quantenphysiker Rainer Blatt und anderen bekannten österreichischen Physikern.

Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP), die ursprünglich ihr Kommen zugesagt hatte, ließ sich entschuldigen - was die Zuschauer mit Applaus quittierten. Auch Albert Einstein höchst persönlich erschien als "Überraschungsgast" und gab auf seiner Geige ein Ständchen.

Um 22.50 Uhr wurde das Lichtsignal in Schrittgeschwindigkeit von der Akademie der Wissenschaften mittels Fackeln bis zum Stephansplatz gebracht, wo eine Lasershow am Dom den Schlusspunkt der Veranstaltung in Wien setzte.

Auch in andern österreichischen Städten, etwa in Graz, Salzburg und Innsbruck, gab es am Dienstag verschiedene Veranstaltungen, bei denen sich alles um die Physik drehte.
Von Princeton rund um die Welt
Das Lichtsignal wurde am Dienstag um 2.30 Uhr (MESZ) an der Universität Princeton, der letzten Wirkungsstätte Einsteins, von der österreichischen Physikerin Claire Gmachl, gestartet.

Mit Hilfe von vielen Physik-Begeisterten, die mit Lasern, starken Scheinwerfern, Taschenlampen etc. das Licht weitertragen, wanderte der Strahl dann von New Jersey aus Richtung Westen von Labor zu Labor, Stadt zu Stadt, Berggipfel zu Berggipfel um die Welt.

Der Pazifik und die menschenleeren Gegenden Sibiriens wurden mit Hilfe von Botschaften über Glasfaserleitungen überbrückt. Nach Angaben des Koordinators der Aktion und Geschäftsführers der die Österreichische Physikalische Gesellschaft (ÖPG), Max Lippitsch, beteiligen sich weltweit mehr als 120.000 Personen in 48 Staaten an der Aktion.

[science.ORF.at/APA, 20.4.05]
->   World Year of Physics
->   Österreichische Physikalische Gesellschaft
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Globale Lichterkette zum Physik-Jahr 2005
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010