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Ein Wappentier für die Europäische Union  
  Die Europäische Union hat kein Wappentier, wie sonst in vielen Ländern Europas üblich. Das Universum Magazin fragte Kenner der EU, welches sich für die europäische Staatengemeinschaft eignen würde.  
Caspar Einem (SPÖ):
"Das Wappentier müsste eine mächtige Milchkuh mit einem Euter, jedoch 25 Zitzen sein. Ein babylonischer Turm, auf dessen oberster Etage so eine Kuh steht. Am Fuße des Turmes könnten Symbole für Industrie, Handel, Dienstleistungen, Kapital, Wissenschaft, Technologie und Forschung angebracht sein."
Erhard Busek (Institut für den Donauraum):
"Ich würde mir die EU so stark wie einen Stier und so attraktiv wie eine Frau wünschen. Leider sind wir davon noch weit entfernt. Symbole dienen ja an sich als Vorbild."
Marc Fähndrich (Europäische Kommission):
"Wir sollten bestehende Symbole wie die Flagge, die Hymne 'Ode an die Freude', etc. stärker in der Bevölkerung verankern. Wichtig wäre es, den Europatag am 9. Mai mehr zu feiern oder den Leitspruch der Union, 'In Vielfalt geeint', häufiger zu verwenden."
Franz Fischler (Ökosoziales Forum):
"Man sollte nicht unbedingt ein Raubtier nehmen, wie das üblich ist. Vielleicht das Lamm. Es scheint auf einer Reihe von Stadtwappen auf, ist als Nutztier in ganz Europa und allen Klimazonen verbreitet und lebt in Herden."
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Das neue Universum Magazin mit diesem Artikel und zahlreichen anderen Berichten etwa zur Zukunft der Alpen, zur Altstadt von Marrakesch und zum Nachtleben von Uhu, Eule und Co. ist am 7. September 2005 erschienen.
->   Universum Magazin
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Othmar Karas (ÖVP-Europaparlamentarier):
"Wir müssen nicht zusätzlich Zeichen wie Wappentiere einführen, sondern sollten die im Verfassungsvertrag verankerten Symbole der Union konsequent einsetzen. Wir haben mit der Flagge der Union bereits das ideale Symbol für Europa, die zwölf Sterne auf dunkelblauem Hintergrund, die für Solidarität und Harmonie zwischen den Völkern Europas stehen."
Werner Fasslabend (ÖVP):
"Mein Vorschlag wäre ein Adler, weil er innerhalb Europas das meistverwendete Wappentier ist, schon das römische Kaiserreich trug ihn im Wappen. Er repräsentiert für mich Größe und Weite, gleichzeitig erhebt er im übertragenen Sinn Anspruch auf Freiheit und ein besonderes Maß an Eigenständigkeit."
Harald Ettl (SPÖ-Europaparlamentarier):
"Die Eule wird in der griechischen Mythologie als Vogel der Weisheit verehrt. Sie könnte für kluge und zukunftsweisende Entscheidungen der Europäischen Union stehen und symbolisiert Durchblick, Weiterentwicklung und Balance."
Maria Berger (SPÖ-Europaparlamentarierin):
"Es muss ein schöner Stier gewesen sein, der Europa, die Tochter des Königs Agenor aus Phönizien, nach Kreta gebracht hat. Für den Stier spricht, dass er noch immer archaischen Tötungsritualen ausgesetzt ist und für eine robuste wirtschaftliche Entwicklung steht."
Roland Adrowitzer (Studioleiter Brüssel ORF):
"Der Stier? Zu banal. Der Löwe? Dazu ist die EU nicht stark genug. Der Adler? So abgehoben ist die EU auch wieder nicht. Der Bär? So gemütlich ebenfalls nicht. Die Wespe wäre eine Möglichkeit - sie ist oft lästig, sticht, aber ist nützlich. Trotzdem ist ihr Image negativ. Die Biene ist fleißig, produziert Honig und bestäubt die Blumen - das wäre zu positiv.

Am ehesten ein Pferd. Kein elegantes Rennpferd, kein graziles Springpferd, aber ein braver Ackergaul. Er zieht seine Bahnen, unbeirrt von der Umwelt, macht seine Arbeit meist unbedankt. Ja, die EU ist ein Ackergaul. Keine Schindmähre, ein braver Haflinger. Er ist zäh, das braucht er. Wir sind dankbar, dass wir ihn haben."
Hans Peter Martin (Europaparlamentarier):
"Nur eine Vielzahl von Tieren kann unserem Kontinent ein Gesicht geben, im Stile der ersten Europa-Lithografien von 1848. Die untergehende EU verkörpern die diebische Elster, die Schlange der Bürokratie und der Geier.

Doch darüber triumphieren Löwe, Fuchs, Igel und Einhorn, Symbole einer neuen, offenen Gemeinschaft. Umringt werden sie von befreiten Bürgern, die über Laptops vernetzt den Entscheidungsprozess gestalten. Die Heuschrecken der Finanzspekulation und die Dinosaurier-Politiker stehen staunend im Abseits."

[7.9.05]
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Eine Dokumentation der Rekorde
Um die starken Wechselwirkungen zwischen Natur und Kultur in Europa darzustellen, wurden in der Koproduktion "Wilde Alte Welt" von ORF, BBC und ZDF neue Wege beschritten. Gleichberechtigt neben Landschafts- und Tieraufnahmen stehen so genannte Re-Enactments, mit Statisten nachgestellte historische Szenen. Aufwändige Animationen gleichen ständig das vertraute mit dem vergangenen Europa ab. Das Projekt benötigte 300 Computergrafik- und 600 Drehtage, E 4,2 Millionen Budget und vier Jahre von der Idee bis zur Ausstrahlung.

Ein Finalistenplatz bei internationalen Naturfilmfestivals ist Lohn für das europäisch zusammengesetzte Kamerateam. Anfang 2006 erscheint die Filmreihe auf DVD.

Der ORF hat eine Folge der vierteiligen Dokumentation bereits ausgestrahlt, die nächsten folgen am 8., 13. und 15. September.
->   Das Fernsehprogramm im ORF
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01.01.2010