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Ludwig Prokop: Vierfach-Doktorat an Uni Wien  
  Die Titel "em. o. Univ. Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. rer.nat. Dr. rer.soc. oec." schmücken demnächst die Visitenkarte von Ludwig Prokop. Der 80jährige Sportmediziner mit den bald vier Doktor-Titeln ist vor allem als "Dopingjäger" bekannt.  
Am 25. Juni feiert Prokop in Wien nach dem Abschluss des Doktoratsstudiums der Soziologie seine Promotion zum Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Damit dürfte der auch als "Mann mit dem Mascherl" populäre Prokop zumindest an der Universität Wien der einzige "Vierfach-Doktor" sein.
Neuer Rekord-Doktor?
An der Uni Wien sei niemand anderer mit vier "echten" Doktortiteln bekannt, meinte Prokop gegenüber der APA - Ehrendoktorwürden zählen für ihn in diesem Zusammenhang nicht. Ob er damit Österreichs "Rekord-Doktor" ist, lässt sich aber leider nicht feststellen: Zentral werden die vergebenen Doktortitel pro Person nicht erfasst, hieß es aus dem Bildungsministerium.
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Anerkannter Anti-Dopingexperte
Als Teamarzt und Anti-Dopingexperte des Internationalen Olympischen Komitees (Mitglied der medizinischen Kommission des IOC) nahm Prokop an insgesamt 26 Olympischen Spielen teil.
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110. Vorlesungssemester
Im September 1990 als Vorstand des Instituts für Sportphysiologie der Uni Wien emeritiert, ist er nach wie vor Direktor des Instituts für Sportmedizin am Institut für Sportwissenschaft der Uni Wien - und befindet sich nach eigener Aussage derzeit in seinem 110. Vorlesungssemester.
Verbindung von Wissenschaft und Sport
Bild: APA
Ludwig Prokop
Prokops wissenschaftliche Tätigkeit beinhaltet über 600 Publikationen in mehreren Sprachen zu den Fragen Sportphysiologie, Trainingsveränderung, Ernährung, Doping, Blutalkohol, vegetatives System und Sportschäden.

Dem ehemaligen österreichischen Meister in Schwimmen, Fechten und im modernen Fünfkampf wurden im Laufe seiner Tätigkeit mehrere Orden verliehen: u.a. das Große Silberne und das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich, das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse oder der olympische Orden in Silber.
Erste Promotion 1944
Maturiert hat der am 6. August 1920 in St. Pölten geborene Prokop in seiner Heimatstadt, im Zweiten Weltkrieg geriet er bis 19. September 1945 in Gefangenschaft. In dieser Zeit hat Prokop nach Fronteinsätzen nebenbei das Medizinstudium in Breslau absolviert und im Dezember 1944 seine erste Promotion gefeiert.

Derzeit arbeitet er an seinem bereits 35. Buch, in dem er sich mit der Philosophie des Sports auseinandersetzt. Der Erscheinungstermin für sein "letztes größeres Werk" steht noch nicht fest.

(apa/red)
->   Institut für Sportwissenschaften, Universität Wien
 
 
 
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01.01.2010