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Frauen werden immer später Mütter  
  Frauen lassen sich europaweit mit dem Kinderkriegen immer mehr Zeit. In Österreich ist die - wie Demographen es ausdrücken - durchschnittliche Erstgebärende 27 Jahre alt, was im europäischen Mittelfeld liegt.  
Über Ursachen und Konsequenzen beraten Wissenschaftler vom 1. bis 3. Dezember bei einem vom Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien organisierten Symposium mit dem Titel "Postponement of Childbearing in Europe".
Österreich: Durchschnitt lag 2004 bei 27 Jahren
Grafik: APA
Das Durchschnittsalter der erstgebärenden Frauen steigt seit Jahrzehnten praktisch kontinuierlich an. 1984 lag der Wert in Österreich noch bei 24,1, erreichte 1992 dann 25 Jahre.

Im Anschluss verlief die Entwicklung noch rasanter, 26 Jahre wurden 1997 erreicht und im Vorjahr dann 27 Jahre.

Die jüngsten Mütter hat dagegen derzeit die Tschechische Republik mit 25,9 Jahren (2003), ausgehend von 22,3 im Jahr 1984. In Ungarn sind die Erstgebärenden nicht viel älter, 22,4 Jahre (1984) bzw. 26,1 Jahre (2003).
Spitzenreiter Spanien mit 28,5 Jahren
Grafik: APA
Spitzenreiter in Punkto späte Mutterschaft ist Spanien. Hier waren die Frauen zum Zeitpunkt der ersten Geburt 1984 durchschnittlich 25,6 Jahre alt, 2002 dann bereits 29,2 Jahre.

Eine ähnliche Entwicklung zeigt Schweden mit 26 Jahren (1984) und 28,5 (2003).
Höhere Bildung führt zu spätere Mutterschaft
Die Hauptursachen für diese Entwicklung liegen für Dimiter Philipov vom Institut für Demographie auf der Hand. "Je höher die Bildung, desto älter sind Frauen durchschnittlich bei der ersten Geburt", so der Wissenschaftler im Gespräch mit der APA.

Ausbildung und möglicherweise Studium zögern einerseits das Alter hinaus. Wenn die Frauen dann im Beruf stehen, warten sie wiederum einige Jahre, um gut etabliert zu sein, bevor sie sich auf Baby-Pause begeben.
Schweden: Teilung der Hausarbeit stärker durchgesetzt
Die Berufstätigkeit von Frauen ist laut Philipov nicht immer unproblematisch. Gerade in Österreich seien viele Familien immer noch in alten Traditionen verhaftet. So müssten viele Frauen einem Beruf nachgehen, trotzdem aber die Hauptlast der Arbeit im Haushalt erledigen.

Dies trage dazu bei, dass sie zunehmend unter Druck stehen und kaum mehr Zeit für andere Dinge haben. Beispielsweise in Schweden habe sich die Teilung der Hausarbeit bereits deutlich stärker durchgesetzt, berichtete der Forscher.

[science.ORF.at/APA, 29.11.05]
 
 
 
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01.01.2010