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Unterschwellige Werbung ändert Konsumverhalten  
  Versteckte Werbebotschaften, die nur für Bruchteile von Sekunden gezeigt werden, wirken entgegen früheren Untersuchungen offenbar doch: Niederländischen Forschern ist es im Experiment gelungen, Testpersonen zur Wahl einer bestimmten Eisteesorte zu animieren.  
Voraussetzung dieser Versuche war allerdings ein Grundbedürfnis zum Löschen von Durst, wie der "New Scientist" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.
Salzgebäck und Eistee
Bei dem Versuch an der Universität Nimwegen aßen 105 Freiwillige zunächst Salzgebäck. Sie wurden daraufhin gebeten, in einem Text auf einem Computermonitor alle B's zu zählen. Dabei ließen die Forscher für 23 Millisekunden bei einem Teil der Gruppe das Wort "Lipton Ice" erscheinen, die anderen bekamen nur das sinnlose Wort "Nipeic Tol" angezeigt.

80 Prozent der Testpersonen, die sich als durstig bezeichneten und die "Lipton"-Botschaft gesehen hatten, zogen den Markeneistee einem angebotenen Mineralwasser vor. Von den Durstigen aus der Kontrollgruppe taten dies nur 20 Prozent. Insgesamt zeigte sich: Je größer der Durst, desto wahrscheinlicher der Griff nach dem Eistee.
James Vicarys subliminale Botschaften
Theorien, dass in Filmen versteckte Werbebotschaften das Unterbewusstsein ansprechen könnten, machten bereits in den 50er und 60er Jahren die Runde. Der US-Marketing-Unternehmer James Vicary hatte auf eigene Tests verwiesen, die den Effekt belegen sollten. Er musste aber später einräumen, dass seine Tests gefälscht waren.

Versuche von Wissenschaftlern, einen solchen Effekt zu erzielen, blieben bislang ergebnislos. Die Debatte führte aber in vielen Ländern dazu, dass versteckte Werbung in Film und Fernsehen verboten wurde.

[science.ORF.at/APA/AFP, 27.4.06]
->   New Scientist
 
 
 
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01.01.2010