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Studie: New Orleans sinkt pro Jahr sechs Millimeter  
  Dass New Orleans eine Stadt ist, die allmählich sinkt, war schon lange bekannt. US-Forscher haben nun das genaue Ausmaß errechnet. Durchschnittlich sechs Millimeter pro Jahr sind mehr als bisher gedacht.  
Sie dürften zu der Flutkatastrophe nach dem Hurrikan "Katrina" entscheidend beigetragen haben. Das hat die Auswertung von Bildern des kanadischen Satelliten "Radarsat" durch ein Forscherteam um Timothy Dixon von der Universität von Miami ergeben.

Den Messungen zufolge hatten sich Teile der Stadt in den drei Jahren vor Ankunft von "Katrina" am 29. August 2005 besonders schnell gesenkt.
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Die Studie "Subsidence and flooding in New Orleans" ist in "Nature" (Bd. 441, S. 587, Ausgabe vom 1.6.06) erschienen.
->   Nature
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Dämme werden immer niedriger
Die Dämme in der Nähe des Mississippi-Deltas lagen durch die stete Senkung des Bodens mehr als einen Meter tiefer als zur Zeit ihrer Errichtung 40 Jahre zuvor, berichten Dixon und Kollegen.

Dieser Umstand habe wahrscheinlich erheblich zur Überflutung und Zerstörung von New Orleans beigetragen, schreiben die Autoren. Bei der Katastrophe starben mehr als 1.500 Menschen.
Boden gibt nach
Als Grund für die Senkung nennt das Team unter anderem die Beschaffenheit des Bodens. Dieser sei durch die Sümpfe im Mississippi-Delta ausgesprochen reich an organischen Stoffen, die sich mit der Zeit auflösten und die Erde absacken lassen.

Möglich sei aber auch, dass Aktivitäten in der Erdkruste zu dem Prozess beitragen, heißt es in "Nature".
Kritik an Katastrophenschutz
Die "New York Times" berichtete am Dienstag über eine Studie der Universität von Kalifornien in Berkeley, die den Katastrophenschutz für New Orleans als völlig unzureichend kritisiert.

Demnach war die Südstaatenmetropole noch nie auf einen Hurrikan von "Katrinas" Stärke vorbereitet, sondern maximal auf einen Sturm der Kategorie 3.

Die Berechnungen hätten schon damals nur auf einem "Standard-Hurrikan" basiert und den schlimmsten Fall gar nicht in Erwägung gezogen.

[science.ORF.at/APA/dpa, 1.6.06]
->   Timothy Dixon, Universität Miami
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Bilder zeigen Gewalt von Hurrikan "Katrina" (6.2.06)
->   New Orleans: Kultur und Identität nach dem Hurrikan (25.10.05)
->   Forschervisionen: Wie man Hurrikans stoppen könnte (19.10.05)
 
 
 
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01.01.2010