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Austrian Cooperative Research unter neuer Führung  
  Die Austrian Cooperative Research (ACR), der Dachverband der kooperativen Forschungseinrichtungen, steht unter neuer Führung. Der Präsidentschaftswechsel findet im Rahmen der ACR-Enquete statt.  
Nach 15 Jahren an der Spitze übergibt Theo Gumpelmayer am Donnerstagabend in Wien die Präsidentschaft an Martin Leitl, Geschäftsführer der Leitl-Werke in OÖ.

Bei der Enquete werden erstmals auch "Kooperationspreise" für innovative Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) vergeben, darunter die Kamelmilch-Schokolade der Tamsweger Bäckerei Hochleitner.
18 Einrichtungen unter einem Dach
Die ACR umfassen 18 kooperative Forschungseinrichtungen der österreichischen Wirtschaft, etwa Schweißtechnische Zentralanstalt, Lebensmittelversuchsanstalt oder Holzforschung Austria. Diese "machen das, was KMU nicht können", so Gumpelmayer bei einer Pressekonferenz, z.B. Prüf- und Messtätigkeiten oder Forschung und Entwicklung (F&E).

Die Institute haben 2005 mit 526 Mitarbeitern (Vollzeit-Äquivalent) in rund 36.000 Aufträgen einen Umsatz von 46,8 Mio. Euro erwirtschaftet, laut Josef Mandl vom Wirtschaftsministerium rund ein Drittel davon durch F&E-Aktivitäten.

Rund zehn bis 15 Prozent des Umsatzes erhalten die ACR-Institute primär in Form von Projektförderung von der öffentlichen Hand, der Rest wird über Aufträge aus der Wirtschaft lukriert.
Leitl: "Noch wettbewerbsfähiger und offensiver werden"
Martin Leitl kennt die Thematik sowohl aus Sicht eines ACR-Instituts - er war stellvertretender Leiter des Bautechnischen Instituts Linz - als auch aus Sicht eines mittelständischen Unternehmens.

Angesichts der Konkurrenz aus dem Ausland, so versuche etwa die Fraunhofer-Gesellschaft in Österreich Fuß zu fassen, müssten die ACR-Institute "noch wettbewerbsfähiger und offensiver werden und selbst Chancen des europäischen Markts nutzen", so Leitl.

Dabei baut er auf die Stärken der ACR wie Flexibilität, Schnelligkeit und starker KMU-Bezug. Zudem sollten die Institute sich untereinander stärker vernetzen und miteinander Projekte durchführen sowie ihr Leistungsangebot erweitern.
Namensänderung soll diskutiert werden
Zudem will der Bruder von Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl die Dachmarke ACR stärker positionieren, vor allem auch wegen der ständigen Verwechslungen der in die negativen Schlagzeilen geratenen Austrian Research Center (ARC).

"Wir wollen unter dem Motto 'Innovationsbegleiter für KMU' bekannt werden", sagte Leitl. Bei der nächsten Institutsleiterkonferenz werde man eine etwaige Namensänderung diskutieren, werde aber seitens des Dachverbandes nichts vorgeben.
Kooperationspreise für erfolgreiche Ideenumsetzung
Mit den heuer erstmals vergebenen Kooperationspreisen wolle man zeigen, "dass auch KMU innovieren und wie leistungsfähig sie sind", sagte Leitl. Damit wolle man andere Betriebe motivieren, auch diesen Weg zu gehen, "mit Unterstützung der ACR-Institute können auch kleine Unternehmen ihre Ideen umsetzen".

Mit den mit jeweils 2.000 Euro dotierten Preisen werden ausgezeichnet: die Alicona Imaging GmbH aus Grambach (Steiermark) mit dem Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz für ein 3D-Messgerät für mikroskopische Proben; die Bäckerei Hochleitner GmbH aus Tamsweg (Salzburg) mit der Lebensmittelversuchsanstalt für eine Schokolade aus Kamelmilch; Ing. Rauch Fertigungstechnik GmbH aus Gmunden (OÖ) mit dem Gießerei-Institut in Leoben für eine neue Generation von Magnesium-Schmelzöfen; die Tischlerei Rieder in Ried im Zillertal (Tirol) mit Holzforschung Austria für Lawinenschutzfenster- und Türen; die Weissenböck Baustoffwerke GmbH in Neunkirchen (NÖ) mit dem Forschungsinstitut der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie für eine neuartige Betonplatte.

[science.ORF.at/APA, 5.10.06]
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01.01.2010