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Klagen behindern Erforschung von Umweltgiften  
  Die Sorge vor juristischen Querelen behindert nach Ansicht von US-Forschern zunehmend die Erforschung von Umweltgiften und deren Folgen für die Gesundheit. Dies könne die Suche nach Stoffen stark beeinträchtigen, die zu Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder amyotropher Lateralsklerose (ALS) beitragen.  
Darauf weisen Experten um den Parkinson-Forscher Brad Racette von der Washington University School of Medicine hin.
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"The impact of litigation on neurologic research" von Brad A. Racette et al. erschien in "Neurology" (Bd. 67, S. 2124).
->   Abstract
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Der Fall Needleman
Als Beispiel nannten die Autoren den Psychiater und Kinderarzt Herbert Needleman aus Pittsburgh, der als erster Forscher die schädlichen Auswirkungen von Blei auf die Intelligenzentwicklung von Kindern beschrieb.

Damals griff die Bleiindustrie ihn scharf an und warf ihm wissenschaftlichen Betrug vor, seine Arbeit wurde von einem US-Ausschuss und von der Universität Pittsburgh unter die Lupe genommen.

"Herb Needleman musste große persönliche und finanzielle Mühsal ertragen, darunter die Aussicht auf einen Verlust seines Berufs und 85.000 Dollar persönliche Rechtskosten", schrieb Racette. Dies sei nur geschehen, weil er es gewagt habe, "eine von einer mächtigen Industrie hergestellte Substanz zu überprüfen, die für Menschen schädlich sein könnte".

Die Resultate Needlemans wurden später bestätigt und führten schließlich unter anderem zur Entfernung von Blei aus Farben oder Benzin.
Juristische Kontroversen wirken abschreckend
Ähnliche Erfahrungen sammelte Racette nach eigenen Angaben selbst, als er einen Zusammenhang zwischen Schweißarbeiten und dem Parkinsonrisiko herstellte. Daraufhin wurde er in die Kontroverse um die Berechtigung von Entschädigungsklagen hineingezogen.

Solche Probleme verlangsamt den Autoren zufolge die Forschungstätigkeit und veranlasst Wissenschaftler dazu, potenziell konfliktträchtige Themen ganz zu meiden. Außerdem werde bei den juristischen Auseinandersetzungen regelmäßig von ihnen gefordert, ihre Forschungsdaten offen zu legen.

Die Wissenschaftler fordern daher einen besseren Schutz ihrer Tätigkeit, auch damit die Teilnehmer von Studien nicht persönlich identifiziert werden können.

[science.ORF.at/APA/AP, 12.1.07]
->   Brad Racette - Washington University School of Medicine
->   Herbert Needleman - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010