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Hirsche: Heiser durch Partnersuche  
  Während der sogenannten Brunftzeit röhren Hirsche fast unentwegt auf der Suche nach einer Partnerin. Laut einer aktuellen Studie kann das mitunter ihre Stimme sogar heiser machen.  
Davon berichten Verhaltensbiologen, die ein Rudel Damwild drei Jahre lang beobachtet haben.
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Die Studie "Fallow bucks get hoarse: vocal fatigue as a possible signal to conspecifics" von E. Vannoni und A. McElligott ist in "Animal Behaviour" (19. Mai 2009, DOI:10.1016/j.anbehav.2009.03.015) erschienen.
->   Zum Abstract der Studie (sobald online)
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Rufe signalisieren Status
Während der Paarungssaison oder der "Brunftzeit" produzieren männliche Hirsche Rufe, die potenzielle Partnerinnen anziehen und Rivalen verschrecken sollen. Laut den Forschern rund um Alan McElligott von der Queen Mary University of London signalisiert dieses typische Röhren, wie groß das Tier ist und welchen Status es in der Gruppe hat.

Für ihre aktuelle Studie zeichneten sie die Rufe verschiedener Hirschböcke auf und untersuchten, wie sich diese während der Paarungszeit veränderten. Laut den Wissenschaftlern war die Tonhöhe am Höhepunkt der Brunftzeit am tiefsten, die Rufdauer war hingegen verringert. Zum Ende hin fällt sie wieder ab. Generell können Dammhirsche während dieser Periode bis zu 3.000 Mal pro Stunde röhren, öfter als alle anderen Hirscharten.
Anstrengendes Werbungsverhalten
Es zeigte sich, dass dieses Werbungsverhalten auch recht anstrengend ist. Die Böcke fressen weniger und verlieren bis zu 25 Prozent ihres Körpergewichts. Die Forscher vermuten, dass die Tiere mit der Zeit einfach erschöpfen und heiser werden. Das erkläre auch die sich verändernde Tonhöhe.

Ähnliche Effekte kenne man demnach auch von Sängern, Schauspielern und Lehrern, die ihre Stimme überstrapaziert hätten.

[science.ORF.at, 20.5.09]
->   Alan McElligott
 
 
 
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01.01.2010