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Helicobacter-Behandlung kann Krebs verhindern  
  Die medikamentöse Bekämpfung des Bakteriums Helicobacter pylori kann möglicherweise die Entstehung von Magenkrebs stoppen. Bevor man dem Keim jedoch mit Antibiotika zu Leibe rücke kann, müssen zuerst die Voraussetzungen erforscht werden unter denen bei Infizierten ein Magenkarzinom entsteht.  
Es gebe mittlerweile zahlreiche Hinweise darauf, dass eine Behandlung der Infektion zu einer Rückbildung des so genannten Lymphoms und wohl auch jener Schleimhautveränderungen führen könne, die zum Magenkrebs führen, erklärte die Deutsche Krebshilfe.

Nachgewiesen ist den Experten zufolge, dass das kleine stäbchenförmige Bakterium die Konzentration an Vitamin C im Magensaft senkt, Substanzen produziert, die, die Oberfläche der Magenschleimhaut schädigen, und das Zellwachstum anregt.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat daher schon 1994 das Helicobacter Pylori Bakterium als ''definitiven Krebserreger'' eingestuft.
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Helicobacter pylori
ist ein Bakterium. Seit einiger Zeit weiß man, dass neben der Säure das Bakterium H. pylori für die Entstehung einer Entzündung im Magen oder eines gutartigen Ulkus mitverantwortlich ist. Das Bakterium ist weit verbreitet und kann bei fast 50 Prozent der Erwachsenen im Magen nachgewiesen werden. Allerdings treten nur bei ca. der Hälfte der Betroffenen Beschwerden auf. Das Bakterium lebt in den Falten der Magenschleimhaut und vermehrt sich nur langsam. Daher kann es Jahrzehnte dauern bis die ersten Beschwerden auftreten. Bei Menschen mit Magengeschwüren kann das Bakterium in 95 Prozent der Fälle nachgewiesen werden.
->   Mehr Informationen über Helicobacter pylori
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Vorsorgeuntersuchung das beste Mittel
Die Wissenschafter wollen daher zunächst einmal jene Voraussetzungen erforschen, unter denen bei Infizierten ein Magenkarzinom entsteht.

Auf keinen Fall dürften die Patienten nach einer erfolgreichen Antibiotika-Behandlung auf Vorsorgeuntersuchungen verzichte, betonte der Direktor des Instituts für Pathologie am Klinikum Bayreuth, Dieter Stolte.

"Bei der Entstehung von Magenkrebs spielen viele Faktoren eine Rolle,'' meint Stolte. Von einer Schutzimpfung gegen Helicobacter sei die Medizin aber noch weit entfernt, erklärten die Experten.

(red)
->   Österreichische Krebshilfe
->   Deutsche Krebshilfe
 
 
 
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01.01.2010