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Bio-Roboter: Tiere als Inspiration für Maschinen  
  Amerikanische Forscher entwickeln einen neuen Roboter, der selbständig Wände und sogar Fensterscheiben hinaufklettern kann. Das Ziel des Projekts ist ein mechanischer Minispion.  
"Biologischer" Miniroboter als Spion
Das Besondere daran: Das Vorbild für den künstlichen Kundschafter stammt aus der Natur. Der Gecko ¿ eine kleine Echsenart ¿ gilt als Meister der Fassadenkletterer.

Seine Pfoten sind mit unzähligen, mikroskopisch kleinen Haaren besetzt, die durch molekulare Kräfte auf glatten Oberflächen haften ¿ bis hin zu Glas.
Gecko
 


Automat autonom
Die Wissenschaftler versuchen diese Fähigkeit des Geckos nachzuahmen. Künftig soll der neue "Gecko-Roboter" wie sein biologischer "Artgenosse" praktisch jeden gewünschten Ort aus eigener Kraft erreichen können.

Aus dem Projekt, das vom US-Militär unterstützt wird, sollen in Zukunft autonome Späher und Spione hervorgehen, die auch für Lauschangriffe eingesetzt werden könnten.
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Unabhängig agieren ¿ etwa um zu lauschen
"Zur Zeit wird der Roboter noch ferngesteuert, er kann sich also nicht selbständig bewegen. Doch in Zukunft werden wir eine entsprechende Elektronik installieren, damit er unabhängig agieren kann", erklärt Roboterexperte Alan DiPietro von IS Robotics Corporate in Boston. "Dann könnte man ihn zum Beispiel darauf programmieren, sich in ein Bürogebäude zu schleichen, die dunkelste Ecke des gewünschten Raumes aufzusuchen ¿ und dort zu lauschen."
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->   Gecko Wall Climbing Robot
->   IS Robotics Corporate, Boston
->   Defense Advanced Research Projects Agency
Die "Bioboter" sind auf dem Vormarsch
Eine neue technische Evolution ist im Gang. Auf der Suche nach neuen Ideen orientieren sich die Roboterentwickler immer häufiger an "Mutter Natur".

Aus der Kreuzung von Biologie und Technik entsteht so eine neue Generation von Maschinenwesen: Die "Bioboter".

In der Tierwelt existieren extrem hochentwickelte Designvorlagen. Die organischen Baupläne heutiger Lebewesen haben sich in Millionen Jahren Überlebenskampf durchgesetzt.

Nach diesen biologischen Entwürfen konstruieren die Ingenieure neue Robotertypen: Künstliche Insekten, mechanische Fische oder Roboterschlangen.
Schlange
 


->   Micromechanical Flying Insect (MFI) Project
Robotics Lab
->   "Robotuna"-Projekt, Massachusetts Institute of Technology, Boston
Automatischer Inspekteur

Die Spinne stand Pate für ein Projekt britischer Roboter-Designer. Sie entwickelten einen automatischen Apparat, der Inspektionen in schwer zugänglichen Schiffsrümpfen oder Reaktorgebäuden durchführen kann.

Der Roboter ist extrem stabil und hält sich mit Saugnäpfen an der Wand. Er ist zwar nicht so schnell wie eine echte Spinne - aber dafür einer der höchstentwickelten Roboter der Welt.
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"Jedes der angetriebenen Gelenke besitzt seinen eigenen Mikroprozessor. Wir programmieren ein Gelenk und sagen ihm, wie es sich bewegen soll. Dann kommunizieren alle Gelenke miteinander ¿ und koordinieren anschließend die acht Beine", erklärt Dr. Stuart Galt von der Entwicklerfirma Portech Ltd. "Erhält der Roboter dann den Marschbefehl, sprechen sich seine Beine untereinander ab ¿ und los geht's. Verglichen damit, was die Natur auf Lager hat, haben wir aber noch einen weiten Weg vor uns."
->   Portech Ltd.
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Ob Sinnesorgane, Gestalt oder Fortbewegung ¿ Roboter nähern sich ihren biologischen Vorbildern immer mehr an. Die technische Evolution der "Bioboter" schreitet rasend schnell voran ¿ und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.

Ivo Filatsch
Mehr darüber am Freitag, 26. Jänner, in Modern Times Spezial "Bioboter", 22.35 Uhr, ORF 2
 
 
 
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01.01.2010