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Urknall: Nicht Beginn von Raum und Zeit?  
  Der Urknall markiert - entgegen bisher gängigen Vorstellungen - nicht zwangsläufig den Beginn von Raum und Zeit. Einer neuen Theorie zufolge ist das Universum möglicherweise einem unendlichen Kreislauf von Ausdehnung und Zusammenbruch unterworfen.  
Das schreiben die Astronomen Paul Steinhardt und Neil Turok im US-Fachjournal "Science". Ihre Theorie umgehe physikalische Schwierigkeiten, an denen die Vorstellung eines pulsierenden Kosmos bislang gescheitert sei, berichtet dazu das Magazin "Bild der Wissenschaft".
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"Ewige Wiederkehr"
Der Artikel der beiden Astronomen erscheint am Freitag online als Vorabpublikation in
->   Bild der Wissenschaft
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Übergang zwischen zwei Phasen
"Der Urknall muss nicht der Anfang von Raum und Zeit sein, sondern könnte ein Übergang sein zwischen einer expandierenden und kontrahierenden Phase des Universums", sagte Steinhardt, Professor an der Princeton Universität im US-Bundesstaat New Jersey "Bild der Wissenschaft".
String-Theorie, "Weltformel" und "Dunkle Energie"
Steinhardts gemeinsam mit Turok, einst an der britischen Cambridge Universität Mitarbeiter des Physik-Gurus Stephen Hawking, entwickeltes Modell des "Zyklischen Universums" basiert auf der so genannten String-Theorie.

Sie gilt unter Experten als entscheidender Schlüssel für die Formulierung einer "Weltformel". Das Modell berücksichtigt die Beobachtungen einer "Dunklen Energie", die dafür sorgen soll, dass sich der Weltraum gegenwärtig immer schneller ausdehnt.

Demnach expandiert das Universum nach einem Urknall getrieben von Dunkler Energie über Billionen von Jahre. Dabei werden jegliche Materie, Strahlung und schwarze Löcher aufgelöst und verdünnt. Letztlich fällt das Universum in in sich zusammen und setzt mit einem neuen Urknall den Kreislauf fort.
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Ausdehung des Universums: Doch nicht schneller?
Die Frage nach der Expansionsgeschwindigkeit des Universums beschäftigt die Wissenschaft, seitdem Studien zu dem Schluss kamen, dass die Ausdehnung nicht langsamer wird, sondern im Gegenteil immer mehr zunimmt.

US-Wissenschaftler stellten kürzlich ein neues Modell vor, demzufolge die Expansionsgeschwindigkeit gar nicht zunimmt. Die Astrophysiker vom Los Alamos National Laboratory (LANL) in Kalifornien greifen für ihren Erklärungsversuch auf ein exotisches Teilchen zurück, das so genannte Axion. Damit könnte dem Kosmos auch das prognostizierte Ende in einem "Endknall" erspart bleiben.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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Paralleluniversen als Lösung des Rätsels?
Eine Variante der String-Theorie unterstellt neben unserem Universum ein schattenhaftes und für uns unsichtbares Paralleluniversum. Diese beiden leintuchartigen "Branen" sind durch eine höhere Dimension voneinander getrennt.

Wiederholt bewegen sich die Universen nach Steinhardts und Turoks Berechnungen während der Ausdehnungsphase aufeinander zu und stoßen sich dann ab, ähnlich dem rhythmischen Klatschen.
Ein ewiger Kreislauf ...
Prallen die Universen schließlich aufeinander, kommt es zu einem neuen Urknall, wodurch die zuvor aufgelöste Materie wieder erschaffen wird und das Universum erneut beginnt sich auszudehnen.
->   "Science"
->   Mehr zum Thema Urknall in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010