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Neuronale Supercomputer - Rechner der Zukunft  
  Neuronale Computer werden nach Expertenansicht die heute üblichen Rechner vielerorts ersetzen. "Sie sind überall dort überlegen, wo es darum geht, komplexe Vorgänge möglichst schnell zu lösen", sagte der Frankfurter Physiker Ronald Tetzlaff.  
Der Forscher der Frankfurter Universität ist Organisator des 7. Internationalen Workshops "Cellular Neural Networks and their Applications" (CNNA). Daran nehmen bis Mittwoch Wissenschafter aus 18 Ländern teil. Sie sprechen in Frankfurt über den Stand der Technik, aber vor allem über mögliche künftige Einsatzfelder.
->   CNNA 2002
Zwei Vorteile: Geschwindigkeit und optische Sensoren
Nach Angaben Tetzlaffs haben die neuartigen Computer zwei wichtige Vorteile: "Sie sind bis zu tausend Mal schneller als heute übliche Rechner, und sie können ihre Umwelt über optische Sensoren beobachten und auf sie reagieren."

Anders als der Standardcomputer ermöglichten neuronale Rechner "eine völlig andere Art des Rechnens": Während ein herkömmlicher Computer nur eine Aufgabe nach der anderen lösen könne, arbeiteten die "Zellen" des neuronalen Netzwerks parallel. Die Beziehung zwischen diesen Zellen sei zudem nicht festgelegt, sondern verändere sich stetig.
Unbemannte Flugzeuge oder Handschrift-Identifikation
Dank optischer Sensoren könnte es beispielsweise möglich werden, unbemannte Flugzeuge zu bauen, die ohne Piloten Gelände überfliegen, Aufnahmen machen und diese auswerten. Manche Anwendungen sind Tetzlaff zufolge schon im Einsatz oder stehen kurz davor:

Neuronale Rechner könnten in Autos erkennen, wo sich der Fahrer oder Beifahrer befindet und den Druck des Airbags entsprechend steuern. Sie könnten Handschriften oder Banknoten identifizieren.
Anwendungen der Zukunft
"Die wichtigsten Einsatzgebiete werden die Medizin und die Hirnforschung sein", sagte Tetzlaff. Neuronale Rechner könnten in Zukunft Signale des Gehirns auffangen und zum Beispiel einen Epileptiker vor einem Anfall warnen. In der Hirnforschung könnten sie helfen, die Abläufe im Gehirn besser zu verstehen. Sie seien auch in der Lage, die genaue Kontur des Herzens zu ermitteln, auch wenn sich das schlagende Herz ständig bewege.
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01.01.2010