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Streit am UN-Weltgipfel in Johannesburg  
  Auf dem UN-Weltgipfel ist ein Streit zwischen der EU und den USA entbrannt. Anlass ist die Forderung der EU, die noch strittigen Fragen den Ministern zur Klärung zu überlassen und nicht mehr länger auf unterer Ebene zu erörtern.  
Mit diesem Vorschlag will die EU offenbar Druck machen, um dem am kommenden Mittwoch (04.09.02) zu Ende gehenden Gipfel zum Erfolg zu verhelfen.

Das Gastgeberland Südafrika erklärte, es prüfe den Vorschlag und wolle später darüber entscheiden.
14 Punkte sollen von Ministern geklärt werden
Nach dem Willen der EU sollen 14 strittige Punkte den Ministern vorgelegt werden, darunter Maßnahmen zur Bekämpfung der Korruption und die Festsetzung neuer Ziele zur ausreichenden sanitären Versorgung der Menschen in der Dritten Welt.

So soll die Zahl der Menschen ohne sanitäre Versorgung bis 2015 halbiert werden. Hintergrund des Streits ist die Weigerung der USA, bestimmte Ziele festzuschreiben.
Verhandlungen sollen beschleunigt werden
Der Leiter der österreichischen Verhandlungsdelegation, Generalsekretär Werner Wutscher, verspricht sich durch dieses Vorgehen eine Beschleunigung der Verhandlungen. "Wir haben allein eine ganze Nacht nur über das Vorsorgeprinzip im Chemikalienbereich debattiert." So komme man zu langsam voran.
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Einigung auf besseren Chemikalien-Schutz
Wie science.ORF.at berichtete erzielten die Teilnehmer des Gipfels am späten Donnerstagabend eine weitere Einigung. Die Delegierten stimmten einer Klausel im Aktionsplan des Gipfels zur Chemikalienproduktion zu.

Diese sieht das Ziel vor, bis 2020 bei der Produktion und dem Gebrauch von Chemikalien den Einfluss auf die menschliche Gesundheit zu minimieren. Wie der stellvertretende südafrikanische Außenminister Aziz Pahad mitteilte, erzielten die Delegierten damit bisher Übereinkunft über etwa 80 Prozent des Aktionsplans.
->   UN-Weltgipfel: Einigung auf besseren Chemikalien-Schutz
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Verhandlungen stehen still
Die NGO's beklagten überhaupt, dass der Gipfel still stehe, wie es Judith Zimmermann von der AGEZ/KOO formulierte.

Bei allen großen Bereichen - Vorsorgeprinzip, Handel und Finanzen, Umweltverträglichkeit von Subventionen, Umwelt- versus WTO-Recht - sei bisher nichts Substanzielles weiter gegangen, ergänzte Iris Strutzmann von Global 2000. "Handel hat die erste Priorität, Umwelt die zweite - jetzt warten wir auf die Minister, um das zu ändern."

Österreichs Umweltminister Wilhelm Molterer (ÖVP) ist seit Freitag früh in Johannesburg. Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (ÖVP) folgt am 3. September.
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01.01.2010