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Forscher sind dem "Farben Hören" auf der Spur  
  Als "Synästhesie" bezeichnen Wissenschaftler es, wenn Wahrnehmungen verschiedener Sinnesorgane gekoppelt sind. Forscher wollen nun mit bildgebenden Verfahren diesem Phänomen auf die Spur kommen.  
Synästhetiker können beispielsweise Farben hören und Formen schmecken. Schätzungen zufolge kommt auf 2.000 Menschen ein Synästhetiker. Frauen sind davon sechs Mal eher betroffen als Männer.
Forscher suchen nach den Ursachen
Für die Erklärung dieser Vorgänge im Gehirn, die Geschmack und Form oder Farbe und Ton als Einheit erscheinen lassen, gibt es unterschiedliche Theorien.

Die Uniklinik Frankfurt versucht jetzt, diesem Phänomen, das zwar seit Jahrhunderten bekannt und trotzdem noch immer ungeklärt ist, in einem Forschungsprojekt auf die Spur zu kommen.

Die einmal gebildeten Assoziationen zum Beispiel zwischen einer Zahl und einer Farbe bleiben nach Angaben der Experten lebenslang stabil. Dadurch seien die Betroffenen oft zu erstaunlichen Gedächtnisleistungen in der Lage.
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Koppelung führt zu erstaunlichen Gedächtnisleistungen
Synästhetiker beeindrucken ihre Umgebung mit schier unglaublichen Gedächtnisleistungen: Sie lesen Zahlen oder Buchstaben, hören Klänge oder riechen Düfte und verbinden dies sofort mit bestimmten Farben oder Mustern. Diese automatische Koppelung verschiedener Sinneswahrnehmungen lässt sie scheinbar mühelos einmal gelesene Zahlenkolonnen beliebig oft wiederholen oder Schachpartien von Anfang bis Ende nachspielen.
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Eine Wahrnehmungsform, keine Krankheit
"Trotzdem sind viele Synästhetiker, wenn sie diese ungewöhnlichen Wahrnehmungen bemerken, verunsichert und wenden sich an Psychiater, weil sie befürchten, an einer psychischen Krankheit zu leiden", berichtet David Linden von der Frankfurter Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Tatsächlich sei aber Synästhesie "eine besondere Wahrnehmungsform ohne Krankheitswert".
Kernspintomographie soll Rätsel lösen
Die Wissenschaftler wollen nun mit Hilfe der Kernspintomographie herausfinden, wo im Gehirn die Verbindungen zwischen den Sinneseindrücken zu Stande kommen. Dieses Schnittbildverfahren kann jede beliebige Körperebene darstellen und arbeitet mit Magnetfeldern und Radiowellen.
Gleichzeitige Aktivierung zweier Gehirnregionen
Ersten Tests zufolge werden bei synästhetischen Wahrnehmungen zwei Gehirnregionen gleichzeitig aktiviert. Das gilt auch für die häufigste Form der Synästhesie, das "Farben Hören", also die Verbindung von Hör- und Seheindrücken.

So werde neben dem Hörzentrum auch die Aktivität im Sehzentrum erhöht, wenn Synästhetikern Buchstaben vorgesagt würden, die bei ihnen Farbwahrnehmungen hervorriefen, berichtet Linden. Nun solle gemessen werden, welcher Mechanismus diese so genannte Koaktivierung auslöse.
->   Universitätsklinik Frankfurt
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
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->   Synästhesie - Vernetzung der Sinne
 
 
 
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01.01.2010