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Imagekampagne für Forschung gestartet  
  "Auf die Birne kommt es an" - Unter diesem Slogan steht eine vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) initiierte Image-Kampagne, die große Teile der Bevölkerung für Innovation, Forschung und Technologie begeistern will. 20 Projekte wurden am Montag vorgestellt, darunter eine neue Website, Schulprojekte und eine Bürgerkonferenz zum Thema "Gendiagnostik".  
Ziel: Erhöhung der Forschungsausgaben
Am Montag gab RFT-Chef Knut Consemüller gemeinsam mit Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) und Infrastrukturminister Mathias Reichhold (FPÖ) den Startschuss für den Werbefeldzug, der unter dem Titel "www.innovatives-oesterreich.at" läuft.

Die Kampagne steht im Zusammenhang mit dem forschungspolitischen Ziel, den Anteil der österreichischen Forschungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von derzeit 1,9 Prozent bis 2005 auf 2,5 Prozent anzuheben.
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Breite Initiative
Getragen wird die Initiative vom RFT, Unterstützung kommt vom Bildungs-, Infrastruktur- und Wirtschaftsministerium, der Arbeiter- und Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung und dem ÖGB.
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20 Projekte: Von Website bis Naturparcours
Bild: www.innovatives-oesterreich.at
In der Kampagne werden mehr als 20 unterschiedliche - zum Teil bereits seit Jahren bestehende - Projekte gebündelt. Gestartet wird die Imageoffensive für Forschung mit TV-Spots, die klar machen sollen, dass Innovation die Grundlage von Wohlstand ist.

Weitere Elemente sind u.a. Plakat- und Print-Werbekampagnen, eine Betriebsrats-Initiative zum Thema "Bewusstsein für Forschung und Technologie", die Verbesserung der Öffentlichkeits- und Medienarbeit von Forschungseinrichtungen durch Schulung und Trainings, eine "Citizens Conference" (Bürger-Konferenz) zum Thema "Gendiagnostik", die Website "http://www.innovatives-oesterreich.at", Medienkooperationen, die multimediale Aufbereitung des Themas Gentechnik, "Naturparcours" der Uni Graz als Beitrag zur europäischen Kulturhauptstadt Graz 2003, Roadshows, Schulprojekte, etc.
->   www.innovatives-oesterreich.at
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Beispiel: Citizens Conference
Eines der 20 Projekten der Kampagne ist eine Citizens Conference zum Thema "Gendiagnostik". Diese "Konsensuskonferenz" ist ein Instrument zur partizipativen Technologiebewertung, bei der übliche Verfahren umgedreht werden. Nicht Experten bewerten eine bestimmte neue Technologie, sondern Bürger, die bezogen auf das Thema Laien sind. Die Konferenz soll ihnen Gelegenheit geben, sich intensiv mit dem Thema Gendiagnostik auseinander zu setzen, ihren Standpunkt zu formulieren und diesem Öffentlichkeit zu geben.
->   Mehr über die Citizens Conference
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5,81 Mill. Euro für die Kampagne
Der Slogan "Auf die Birne kommt es an" soll zeigen, dass es nicht entscheidend ist, wie viele Köpfe ein Land hat, sondern was diese Köpfe leisten. Insgesamt wendet der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) 5,81 Mill. Euro für die Kampagne auf, das Geld stammt aus den von der Regierung zur Verfügung gestellten Forschungssondermittel.

Rund ein Viertel der Summe fließt laut RFT-Generalsekretär Michael Binder in den Werbeteil, der Rest in die verschiedenen Projekte.
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Spots werden von Tieren dominiert
Der TV-Spot, in dem ein Schimpanse dazu einlädt, das innovative Österreich zu entdecken ("Köpfchen muss man haben. Denn Wohlstand kommt von Innovation"), laufen ab sofort bis Mitte Oktober. Gleichzeitig startet die Werbung in Print-Medien und auf Plakaten mit mehreren Sujets, die von verschiedenen Tieren dominiert werden.
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Bewusstseins-Stärkung
"Wir machen keine Propaganda, sondern haben eine Marke und einen Slogan: 'Auf die Birne kommt es an". Wir haben die einmalige Chance, den acht Millionen Österreichern zu sagen, wir sind intelligent, machen wir mehr daraus", sagte Knut Consemüller am Montag bei der Eröffnungsveranstaltung.

RFT-Vizepräsident Günther Bonn hob die "beträchtlichen Stärken" des österreichischen Innovationssystems hervor, an Defiziten nannte er u.a. das geringe Bewusstsein in der Bevölkerung über die Bedeutung der Forschung.
Gehrer betont Bedeutung zweckfreier Forschung
Für Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) ist es wichtig, im Rahmen der Kampagne "den Menschen in ihrer Sprache zu sagen, dass Forschung für die Entwicklung der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Arbeitsplätze die Grundlage ist". Außerdem betonte sie die Bedeutung der zweckfreien Forschung, die in großem Maße gefördert werden müsse.
Forschung für die Wirtschaft
Die Bedeutung der Forschung für die Wirtschaft machte Monika Kircher-Kohl, Vorstandssprecherin der Infineon Technologies Austria, an Hand des Infineon-Standorts Villach, dem zweitgrößten industriellen Forschungszentrum in Österreich, deutlich: Durch die Nähe zur Forschung würden in Villach bereits 40 Prozent der Produktion von neuen Produkten getragen, "das sichert Arbeitsplätze und den Standort".
Zeilinger für Spitzenforschungseinrichtung
Österreichs Forscher-Aushängeschild Nummer eins, Anton Zeilinger, Vorstand des Instituts für Experimentalphysik der Uni Wien, ortet eine "nach wie vor starke wissenschaftliche Abwanderung aus Österreich, dem wir nichts entgegenzusetzen haben".

Aus diesem Grund erneuerte er seine Forderung nach Einrichtung einer internationalen Spitzenforschungseinrichtung, ähnlich der ETH Zürich oder dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), in der die besten Professoren und die besten Studenten vollkommene Freiheit bei ihrer Arbeit haben, aber nach einiger Zeit knallhart an ihren Leistungen gemessen werden sollten.
->   Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT)
->   Bildungsministerium
->   Infrastrukturministerium
->   Wirtschaftsministerium
->   Wirtschaftskammer
->   Arbeiterkammer
->   Industriellenvereinigung
->   ÖGB
 
 
 
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01.01.2010