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Cheops-Pyramide: Roboter fand versiegelte Tür  
  Übertragen wurde das TV-Live-Spektakel weltweit, die Ergebnisse sind bescheiden: Eine Roboter-Miniaturkamera hat in der "Cheops-Pyramide" einen bisher unbekannten Hohlraum und eine versiegelte Tür entdeckt.  
Unterschiedliche Beurteilung der Funde
"Dies ist ein sehr wichtiger Fund", sagte dessen ungeachtet Ägyptens Chefarchäologe Zahi Hawwas laut dpa am Dienstagmorgen in Gizeh.

Deutsche Ägyptologen hingegen kritisierten die live im Fernsehen übertragene Untersuchung der Pyramide und sprachen von einem "hochgepushten Medienflop". Die Entdeckung sei eine "Luftnummer", sagte der Leipziger Ägyptologe Frank Steinmann. Der Direktor des Ägyptischen Museums in Berlin, Dietrich Wildung, meinte, die wissenschaftlichen Erkenntnisse seien minimal.
Zweistündige Reise
Bild: National Geographic
Die Roboterkamera
Die Archäologen hatten in Kooperation mit dem Magazin "National Geographic" die Kamera auf eine zweistündige Reise durch einen nur 20 mal 20 Zentimeter weiten Schacht geschickt, der in der so genannten Königinnenkammer beginnt und am Ende mit einer Kalksteinplatte verschlossen ist.
Cheops Angewohnheit, "Dinge zu verbergen"
Bild: National Geographic
Die zweite Tür
Durch ein Loch, das die Forscher mit ihrem Roboter zuvor in die rund acht Zentimeter dicken Steinplatte gebohrt hatten, fotografierte die Kamera am Dienstag den Hohlraum. An seinem Ende liegt die zweite Tür. Darauf glaubte Zahi Hawwas, Figuren zu erkennen.

Was Pharao Cheops (ca. 2600 - 2580 v.Chr.) dahinter verbergen ließ, bleibt vorerst unbekannt. "Cheops hatte diese Angewohnheit, Dinge zu verbergen", sagte Hawwas.
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->   Die Vorbereitungen zur Lösung des "Pyramiden-Geheimnisses"
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Zweite Tür wartet auf Öffnung
Anders als die erste Tür, deren Oberfläche relativ glatt ist und die zwei Kupfergriffe hat, ist die zweite Tür beschädigt. Sie hat mehrere Risse. Die erste Tür war bereits vor neun Jahren von einem deutschen Ingenieur entdeckt worden.

Seitdem ruhten die Forschungsarbeiten an dem Schacht, der von der Königinnenkammer in südlicher Richtung aufsteigt. Wann die zweite Tür untersucht werden soll, ist noch nicht entschieden.
Öffnung eines Sarkophags
Bild: National Geographic
Das Skelett
Bevor der Roboter durch die Steinplatte blickte, hatten die Archäologen in Gizeh vor laufenden TV-Kameras erstmals den Deckel eines 4500 Jahre alten Sarkophags geöffnet. Darin fand Hawwas allerdings keine Mumie, sondern das nach Osten ausgerichtete Skelett eines Mannes.

Hawwas glaubt, dass es sich dabei um die sterblichen Überreste eines hohen Beamten aus der Zeit des Pyramidenbaus handelt. Das Skelett soll demnächst im Labor genauer untersucht werden.
->   Mehr dazu bei National Geographic
 
 
 
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01.01.2010