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Wald wirkt günstig auf Österreichs CO2-Bilanz  
  Der österreichische Wald hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich mehr von dem Treibhausgas Kohlendioxid aufgenommen als abgegeben.  
Das geht aus einer eben erschienenen, vom
Umweltbundesamt (UBA) und der Forstlichen Bundesversuchsanstalt (FBVA) durchgeführten Studie mit dem Titel "Kohlenstoffbilanz des Österreichischen Waldes" hervor. Der Beobachtungszeitraum erstreckt sich über die Jahre 1961 bis 1996.
Organismus Wald
Der Wald ist vergleichbar mit einem riesigen Organismus, der ständig Stoffe aufnimmt und abgibt. Zum Wachstum verbrauchen Pflanzen Kohlendioxid, das sie aus der Luft aufnehmen.

Der Kohlenstoff, der in dem Molekül steckt, dient als Grundgerüst jeden Lebens. Vergeht dieses Leben, weil der Organismus stirbt, verwest oder verbrennt, wird der Kohlenstoff wieder als Kohlendioxid an die Umgebung abgegeben.
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Bei Wald-Wachstum positive CO2-Bilanz
So lange der Wald wächst, nimmt er daher mehr CO2 auf, als er abgibt, schrumpft der Wald, kehrt sich die CO2-Bilanz um. Die Experten des UBA und der FBVA haben festgestellt, das der österreichische Wald von 1980 bis 1996 erhebliche Mengen an CO2 aufgenommen und somit der Atmosphäre entzogen hat. "Die Netto-Aufnahme entsprach in diesem Zeitraum 15 Prozent der
österreichischen CO2-Äquivaltenemissionen der Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas", so Peter Weiss vom UBA im Gespräch mit der APA.
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Treibhausgase unterschiedlich wirksam
Die Wissenschafter rechnen deshalb mit Äquivalentemissionen, da die Treibhausgase unterschiedlich wirksam sind. Methan wirkt zum Beispiel wesentlich stärker treibhausfördernd als Kohlendioxid. Daher wird nicht die absolute Menge der jeweiligen Emissionen beachtet, sondern die auf Kohlendioxid umgerechnete.

Als Ursachen für die CO2-Speicherung durch den österreichischen Waldes sieht der Experte etwa die verringerte Nutzung, die zu einem Waldzuwachs geführt habe. Allerdings könne man - etwa bei der Festsetzung von Richtlinien oder Grenzwerten - nicht darauf vertrauen, dass dies auch in Zukunft so sein werde, betonte Weiss.

Unterschiedliche Auffassungen über Kohlenstoffsenken stellten eineder Hauptursachen für das Scheitern der Verhandlungen der Vertragsstaaten des Kyoto-Protokolls in Den Haag dar, so die UBA-Experten.
->   Forstliche Bundesversuchsanstalt (FBVA)
->   Umweltbundesamt (UBA)
 
 
 
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01.01.2010