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ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Jeder Vierte leidet unter Stress am Arbeitsplatz  
  "Stress lass' nach" - so lautet das Motto der Europäischen Woche für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. In der EU ist Stress das zweithäufigste arbeitsbedingte Gesundheitsproblem: 28 Prozent der Beschäftigten leiden darunter - nur über Rückenschmerzen klagen mehr Menschen.  
Was stresst?
Zu viel Verantwortung, keine Arbeitsplatzgarantie, unregelmäßige Dienstzeiten, Lärm oder Mobbing - das alles kann stressen. Stress ist zwar keine Krankheit, kann aber zu geistigen und körperlichen Erkrankungen führen. Darauf will die EU in dieser Aktionswoche aufmerksam machen.
->   Aktionswoche
Chronische Beschwerden
Arbeitsbedingter Stress kann zu chronischen Beschwerden und Erkrankungen führen: Depressionen, Angst, Nervosität, Ermüdung, Verdauungsprobleme oder Herzerkrankungen. Schätzungen zufolge sind Herz-Kreislauferkrankungen bei Frauen zu 22 Prozent auf Stress zurückzuführen, bei Männern zu 16 Prozent.
Bis zu 35 Prozent leiden darunter
Laut einer Studie plagt der Stress EU-weit 28 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, so Rolf Finding vom Zentral-Arbeitsinspektorat im Wirtschaftsministerium. Eine Untersuchung in Österreich sei zu demselben Ergebnis gekommen.

Allerdings: in Betrieben mit 50 bis 500 Mitarbeitern seien die Beschäftigten noch öfter gestresst, hier leiden bis zu 35 Prozent unter Stress, sagte Finding vom Arbeitsinspektorat im ORF Radio.
Arbeitnehmer/Innenschutz
Was tun, um Stress am Arbeitsplatz gar nicht aufkommen zu lassen? Im Arbeitnehmer/Innenschutzgesetz seien zum Beispiel die Arbeitspsychologen aufgewertet worden, sagt Finding vom Arbeitsinspektorat. Außerdem: Der Arbeitgeber muss Stress vorbeugen.
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EU-Projekt: Stress-Test IMPULS
Drei Arbeitspsychologinnen aus Österreich haben in einem von der EU geförderten Projekt einen Test und eine Broschüre gestaltet: damit sollen Betriebe Stressfaktoren erkennen und Impulse für Veränderungen setzen können. Der Name des Projekts: Impuls. Die Fragen lauten zum Beispiel: wie viel Einfluss haben sie als Arbeitnehmer darauf, welche Arbeit ihnen zugeteilt wird? Oder: Können Sie bei der Arbeit Neues dazu lernen? Die Broschüre gibt Tipps, wie jeder einzelne den Stress abbauen kann oder was der Betrieb dazu beitragen kann.

Sie kann im ÖGB-Referat für Humanisierung, Technologie und Umwelt per E-Mail an renate.czeskleba@oegb.at bestellt werden. Weiters unter: bestellservice@akwien.at (Bundesarbeiterkammer) oder Rudolf.Exel@wko.at (Wirtschaftskammer Österreich).
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Krankenstände infolge von Stress
Stress macht nicht nur krank, sondern kommt den Arbeitgeber auch teuer: Bleibt jemand länger als zwei Wochen dem Dienst fern, dann ist bei jedem vierten Stress die Ursache - das hat die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz erhoben.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
->   Mehr über Stress in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010