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Identitätsnachweis eines angeblichen Klonbabys  
  Weltweit sorgen derzeit Meldungen vom angeblich ersten Klonbaby für Aufregung: Mit einem Vergleich der DNA könnten Genetiker zweifelsfrei nachweisen, ob das Baby tatsächlich das genetische Ebenbild der Mutter ist.  
Dazu vergleichen die Forscher den "genetischen Fingerabdruck" von Mutter und Kind. Bei diesem Identitätsnachweis handelt es sich um das gleiche Verfahren, mit dem Straftäter anhand einer Spur am Tatort überführt werden, erläuterte Professor Peter Propping, Direktor des Instituts für Humangenetik an der Universität Bonn. Die Wahrscheinlichkeit eines Irrtums sei geringer als 1 zu 500 Millionen, sagte der Humangenetiker am Montag.
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Wissenschaftliche Fakten rund um das Klonen
Man entferne den Zellkern aus einer befruchteten Eizelle und ersetze ihn durch den Kern aus der Zelle eines Erwachsenen. Da sich im Zellkern fast das gesamte Erbmaterial befindet, wird aus der Eizelle - in die Gebärmutter einer Frau eingepflanzt - ein Mensch, der zum größten Teil genetisch identisch ist mit demjenigen, von dem der Spenderzellkern stammt.

So sieht zumindest der "experimentelle Idealfall" aus - denn das Klonen von Säugetieren ist nicht gerade einfach, wie schon das Beispiel Dolly zeigte. Das weltberühmte Klonschaf war tatsächlich der einzige gelunge Versuch von 277 behandelten Embryonen. Die Erfolgsraten der Prozedur - die Anzahl lebensfähiger Nachkommen pro manipulierte Embryonen - haben sich bis heute kaum wesentlich verbessert.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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Aufbau bestimmter Bereiche innerhalb der DNA
Für den Herkunftsnachweis nehmen die Mediziner von Mutter und Kind jeweils eine Blutprobe und isolieren daraus die Erbsubstanz DNA (Desoxiribonukleinsäure). In diesem Erbmolekül gibt es etwa 80.000 Bereiche, die bei jedem Menschen anders aufgebaut sind.

Diese "polymorphen Marker" stehen im Mittelpunkt des Interesses. Die Forscher ermitteln an etwa zehn bis zwölf dieser Bereiche die Abfolge der DNA-Bausteine. Nur wenn die Ergebnisse der DNA von Mutter und Kind in allen Bereichen vollständig übereinstimmen, ist der Klon-Nachweis erbracht.
Ausführlicher Test in wenigen Tagen
"Je mehr von diesen variablen Bereichen einbezogen werden, umso größer ist die Sicherheit", sagte der Mediziner Propping.

Er erwartet daher, dass das zuständige Labor den Test mehrfach wiederholen und darüber hinaus besonders viele der 80.000 variablen Bereiche des Erbguts vergleichen wird, um den möglicherweise "spektakulären" Nachweis mit maximaler Sicherheit zu führen.

Ein solcher Identitätsnachweis sei seit Jahren Routine im Labor und dauere wenige Tage. Die dafür nötige Blutmenge könne einem Neugeborenen ohne Gefahr entnommen werden.
->   Mehr zum "ersten Klonbaby" in ORF.at
 
 
 
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01.01.2010