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Neuer Codex für Forschungs-Evaluierungen  
  Mit einem Codex für Forschungs-Evaluierungen möchte die Plattform Forschungs- und Technologieevaluierung neue Maßstäbe setzen. Die Richtlinien sind als eine Art Checkliste gedacht, wie Bewertungen in Zukunft besser und effektiver ablaufen könnten.  
Es ist dies der erste umfassende Ansatz dieser Art europaweit, der Codex könnte und sollte Schule machen, sagte dazu Stefan Kuhlmann vom Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung der Fraunhofer Gesellschaft in Karlsruhe (Deutschland) bei der Präsentation des Papiers am Freitag in Wien.
"Standards der Evaluierung"
Die Mitglieder der Plattform, die rund ein Jahr an den Richtlinien mit dem Titel "Standards der Evaluierung in der Forschungs- und Technologiepolitik" gearbeitet hat, lesen sich wie das Who is Who der österreichischen Forschungslandschaft.

Neben den mit Wissenschaft und Forschung befassten Ministerien (Bildungs-, Infrastruktur- und Wirtschaftsministerium) sind die beiden großen Förderungsfonds (FWF und FFF), Joanneum Research, KMU Forschung Austria, Seibersdorf Research, Technopolis, Technologie Impulse Gesellschaft (TIG), WIFO und der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) beteiligt.
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Organisationen unterwerfen sich den Richtlinien
Der Codex sei auch in Absprache mit dem Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RTF) entstanden, sagte Michael Stampfer, Geschäftsführer des WWTF. Die beteiligten Organisationen - Auftraggeber wie Auftragnehmer von Evaluierungen - unterwerfen sich freiwillig den erstellten Richtlinien. Als wichtige Partner fehlen noch die Länder als Forschungsfinanzierer, allerdings seien auch hier schon Gespräche im Gange, sagte Stampfer.
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Mindestvoraussetzung für Evaluierungen
Der Codex versteht sich als Mindestvoraussetzung für Evaluierungen stellt aber auch Anforderungen an die Auftraggeber.

Teils sind in dem rund 50 Seiten starken Werk selbstverständlich erscheinende - aber in der Praxis doch nicht selbstverständliche - Forderungen zu lesen. So muss die Unabhängigkeit gewährleistet sein, die Evaluatoren dürften etwa nicht bei der Vorbereitung der geprüften Programme beteiligt gewesen sein.

Auch muss klar gestellt sein, dass die Prüfer nicht nur über die nötige Basisqualifikation verfügen, sondern sich auch an entsprechenden Fortbildungen beteiligen.
Für die Auftraggeber: Klare Definition gefordert
An Auftraggeber von Evaluierungen formuliert das Papier, dass der Aufgabenkatalog klar definiert sein muss, entscheidend ist auch die spätere Verantwortung, also die möglichen Konsequenzen einer Evaluierung.
"Work in progress"
Das Werk sei beileibe nicht fertig, betonte Klaus Zinöcker von Joanneum Research. Die Sache müsse sich erst in der Realität bewähren Ergänzungen und Abänderungen würden sicher vorgenommen.

Letztendlich werde man die Evaluierungsrichtlinien nach rund zwei Jahren einer Art Evaluierung unterziehen, so Zinöcker.
Eine Checklise für alle Beteiligten
Die Plattform selbst werde weder in Evaluierungen eingreifen, noch selbst Evaluieren oder als Oberschiedsrichter über Evaluierungen wachen, sagte Zinöcker. Die Richtlinien seien vielmehr eine Art Checkliste für alle Beteiligten, wie Evaluierungen in Zukunft besser und effektiver ablaufen könnten.
->   Plattform Forschungs- und Technologieevaluierung
->   Alles zum Stichwort Evaluierung im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010