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Lokaler Zusammenbruch des Magnetfeldes beobachtet  
  Die vier Forschungssatelliten der europäischen Mission CLUSTER konnten erstmals den lokalen Zusammenbruch des irdischen Magnetfeldes und dabei entstehende Polarlichter des Typs "dayside proton auroral spots" beobachten.  
Alle 200.000 Jahre
Die Wissenschaftler wissen heute, dass das Magnetfeld, das durch eine Art Dynamoeffekt im Erdinneren entsteht, nichts statisches ist. Im Mittel alle 200.000 Jahre bricht es kurzfristig sogar völlig zusammen um anschließend mit umgekehrter Polung wieder zu entstehen.

Aus bisher nicht restlos geklärten Ursachen kann das Magnetfeld - dieses schützt uns vor der aggressiven Sonnenstrahlung - auch lokal zusammenbrechen. Auch dabei gelangen geladene Teilchen des Sonnenwindes bis in tiefe Schichten der Atmosphäre.
Wenn Protone mit Luftmolekülen zusammenstoßen
Am 18. März, so meldet die Europäische Weltraumorganisation ESA, konnten die CLUSTER-Satelliten "dayside proton auroral spots" live beobachten und genau messen, wie diese Art von Nordlicht mit den magnetischen Störungen zusammenhängt.

Tatsächlich brachen die magnetischen Feldlinien kurzfristig zusammen. Bis sie sich neu aufgebaut hatten, gelangten geladene Teilchen des Sonnenwinds in die Atmosphäre. Das bekannte Leuchten entsteht, wenn die Protonen mit den Molekülen der Luft zusammenstoßen.
Solarwinde durchdringen das Magnetfeld der Erde
 
Bild: ESA

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CLUSTER
Die CLUSTER-Satelliten sind seit Sommer 2000 im All, beobachten und messen den irdischen Schutzschild, das Magnetfeld. Die Satelliten, an deren Entwicklung auch österreichische Wissenschaftler beteiligt waren und sind, ermöglichen einen räumlichen Blick auf die Vorgänge im Magnetfeld der Erde. Dieses schützt uns vor der aggressiven Sonnenstrahlung, kann aber Lücken bekommen.
->   Das CLUSTER-Projekt (ESA-Homepage)
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Problem Sonnenwind
Auch das intakte Magnetfeld bietet keinen hermetischen Schutz vor dem so genannten Sonnenwind, der hauptsächlich aus schnellen Protonen (Wasserstoffkerne) und Elektronen besteht.

Vor allem an den Polen gelangt immer wieder Strahlung entlang der Feldlinien bis in tiefere Schichten der Atmosphäre und erzeugen die bekannten Polarlichter.

Ohne das schützende Magnetfeld, das geladene Teilchen von der Sonne wie ein Schutzschild ablenkt, droht nicht nur Lebewesen auf der Erde Gefahr. Auch die vom Menschen geschaffene Technik kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Vor allem der Funkverkehr wird immer wieder durch heftige Sonneneruptionen gestört.
->   ESA
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Radioaktives Material als Energielieferant für das Erdmagnetfeld?
->   Vögel orientieren sich am Erdmagnetfeld
->   Anzeichen für Umpolung des Erdmagnetfeldes
 
 
 
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01.01.2010