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Sonnenstand und Großwetterlage machen Aprilwetter  
  Vor knapp zwei Wochen hat es in vielen Teilen Östereichs noch gefroren. Nun strebt die Quecksilbersäule gegen 20 Grad. Warum ist das Wetter ausgerechnet im April so häufig wechselhaft und launisch? Das liegt vor allem am Sonnenstand und an den typischen Großwetterlagen im Übergang vom Winter zum Sommer.  
Dies erklärt der ORF-Wetterexperte Peter Sterzinger, der die aktuelle "Ask Your Scientist"-Frage unseres Users Herby 666 beantwortet hat.
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Die Frage der Woche im Wortlaut
Herby 666: Warum ist eigentlich gerade immer im April das Wetter so launisch und unbeständig?
->   Die Frage der Woche samt User-Antworten
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Aprilwetter
Von Peter Sterzinger, ORF-Wetter

Besonders unbeständig, wechselhaft und "unverlässlich" kann das Wetter in den Übergängen vom Sommer zum Winter und umgekehrt sein. Ganz grob gesprochen hängt das mit der Umstellung der Jahreszeiten zusammen.
Wichtiger Faktor: Sonnenstand
Im Herbst verliert die Sonne täglich recht schnell an Höhe, im Frühjahr ist das natürlich umgekehrt - und auch hier ist das Tempo der täglichen Änderung des Sonnenstandes erheblich.

Der Sonnenstand ist einer der wichtigsten Faktoren für Temperatur und Wetterablauf. Kalt und warm kämpfen quasi mit- oder gegeneinander. Im Frühjahr ist diese Unbeständigkeit oft besonders ausgeprägt, rein statistisch speziell im April.
Unbeständiges Nordwestwetter mit Sonne, Regen, Wind
Definiert wird das so genannte Aprilwetter als extrem unbeständiges Nordwestwetter mit raschem Wechsel von Wolken, Sonne, Regen-, Schnee-, oder schon gewittrigen Schauern. Dazu böiger Wind, meist aus Nordwest.
Die charakteristische Großwetterlage ...
Jede Jahreszeit kennt charakteristische Großwetterlagen, und im April kann das oft so aussehen: In mittleren bis großen Höhen fließt maritime, also feuchte, und kalte Luft nach Mitteleuropa. Die Strömung ergibt sich an der (westlichen) Rückseite von Tiefdruckgebieten über dem Osten.
... mit labiler Luftschichtung
Die schon recht hohe Sonne heizt die Luft in Bodennähe bisweilen merklich auf, die eben genannte kalte Luft schiebt sich darüber, die Folge ist so genannte Labilität der Schichtung, wodurch das Entstehen von heftigen Graupel-, Schnee- oder Regenschauern begünstigt wird; und es können auch Blitz und Donner dabei sein.
Polare Kaltluft fließt nach Mitteleuropa
Nicht nur ständiger Wechsel, auch tagelanges Einströmen feuchter Kaltluft aus Grönland und dem Nordmeer gehört zum Begriff Aprilwetter, denn auch diese Luftmassen werden labilisiert, wenn sie das erwärmte Festland erreichen.

Das Szenario: ein stabiles Hoch über Nordwest-Europa, und ein Tief über Skandinavien. Die kalte Polarluft dazwischen kann nur nach Süden, bzw. Südosten strömen - also nach Mitteleuropa.
Besonders schwierige Prognosen

In diesen Übergangsmonaten sind bei solchen Wetterlagen detaillierte Prognosen für Regionen und betreffend den Zeitablauf besonders schwierig.

Die Wetterlage wird klar erfasst, aber wann der kurze Regenschauer an einem bestimmten Ort kommt, oder gar nicht, sondern fünf Kilometer weiter weg, das ist manchmal nicht zu sagen.
->   wetter.ORF.at
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