Ask Your Scientist
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ORF ON Science :  Ask Your Scientist :  Umwelt und Klima 
 
Salz im Meer: Gesteins-Verwitterung und Vulkanismus  
  Das Salz im Meer stammt aus der Verwitterung von Festlandsgesteinen und aus vulkanischen Vorgängen unterhalb der Wasseroberfläche - so die Antwort auf die Frage nach dem "Woher des Meeressalzes". "Ask Your Scientist" hat sich diesmal eines Klassikers wissenschaftlicher Alltagsfragen angenommen - und um einige Zusatzfragen erweitert.  
Letzteres liegt vor allem an unserem User falschner, der zusätzlich wissen wollte, wie Salinen zustande kommen und warum der Gehalt in den Meeren variiert, obwohl diese miteinander verbunden sind.

Rudolf Schwingenschlögl vom Institut für Angewandte Geologie der BOKU Wien gibt darauf die Antworten.
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Die Fragen der Woche im Wortlaut
falschner: "Wo kommt eigentlich das Salz im Meer her? Und ist das Salz in den Salinen von einem ehemaligen Meer übergeblieben oder anders rum? Und wenn wir schon dabei sind: Wieso variieren die Salzgehalte in den Meeren relativ stark, wenn sie doch verbunden sind?"
->   Die Frage der Woche samt User-Forum
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Woher: Gesteinsverwitterung und Vulkanismus
Das Salz im Meer - gemeint ist immer Natriumchlorid (NaCl) - stammt laut Schwingenschlögl "aus der Verwitterung von Festlandsgesteinen, welche Anionen und Kationen freisetzen und die von Flüssen als Lösungsfracht ins Meer transportiert werden, sowie aus dem untermeerischen Vulkanismus, der die flüchtigen Elemente aus magmatischen Gasen ins Meerwassser abgibt."
Salinen: Das Ende des Salinarzyklus
Auf die Frage, ob das Salz in den Salinen von einem ehemaligen Meer über geblieben ist, antwortet Schwingenschlögl mit einem eindeutigen "Ja". Denn das hänge mit der Salzentstehung zusammen.

"Man findet Salz überall dort, wo in periodisch abgeschnürten Buchten oder Lagunen die Verdunstungsrate größer ist als die Rate der Wasserzufuhr." Das nötige Klima dazu: Aride Bedingungen. Wird Meerwasser eingedampft, so entstehen nicht nur Steine (= Salz) allein, sondern es beginne auch ein Salinarzyklus.

Am Beginn dieses Salinarzyklus stehen Karbonatgesteine, Gips, Anhydrit oder Steinsalz, am Ende Kalisalz. 1.000 Meter Meerwasser würden (n. W. Zeil, 1990) bei vollständiger Eindampfung ca. zwölf Meter Steinsalz ergeben.
->   Mehr über den Salinarzyklus (geologieinfo.de)
Unterschiedlicher Gehalt wegen "Ozeanischer Klimapumpe"

Warum die Salzgehalte in den Meeren relativ stark variieren, obwohl sie verbunden sind, erklärt Schwingenschlögl folgendermaßen: "Durch die Windeinwirkung und die so genannte 'thermohaline Zirkulation' werden die Wassermassen der Ozeane ständig in Bewegung gehalten. D.h. unterschiedliche Temperaturen und Salzkonzentrationen sind für die Zirkulation verantwortlich.

Der variierende Salzgehalt hängt damit von den Oberflächen- und Tiefseeströmungen ab, da dicht (kühle) Wassermassen aus dem Nordatlantik absinken und auf ihrem Weg in den Pazifik wieder in geringe Meerestiefen aufsteigen und somit erwärmt werden. Es entsteht eine so genannte 'Ozeanische Klimapumpe' (n. H. Bahlburg und Ch. Breitkreuz 1998), welche für die unterschiedlichen Salzgehalte in Weltmeeren sorgt."
->   Institut für Angewandte Geologie, BOKU Wien
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