Christian Gastgeber
Österreichische Nationalbibliothek
BIBLOS-Redaktion und Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Byzanzforschung
 
ORF ON Science :  Christian Gastgeber :  Gesellschaft 
 
Ungarn 1956 - Der Aufstand vor 50 Jahren (Teil 2)  
  Im Folgenden einige Anmerkungen zu Büchern und Ausstellungen, die sich dem Thema "Volksaufstand in Ungarn 1956" widmen.  
Gyorgy Dalos: 1956. Der Aufstand in Ungarn

Deutsche Bearbeitung von Elsbeth Zylla

München 2006.
Verlag C.H. Beck
247 Seiten, gebunden, 16 Abb., mit 16 Aufnahmen von Erich Lessing.
ISBN 3-406-54973-X

Dalos' Chronik des Aufstandes faßt die Ereignisse auf der Grundlage neuester Kenntnisse - nach Öffnung der Archive - und zahlreicher Interviews mit Zeitzeugen prägnant zusammen. 17 Aufnahmen des Magnum-Photographen Erich Lessing, der für seine Reportagen über die ungarische Revolution den American Art Directors Award erhielt, illustrieren den Band.
->   Info zum Buch
...
György Dalos
1943 in Budapest geboren, lebt heute als freier Schriftsteller in Berlin. Er war bis 1999 Leiter des ungarischen Kulturinstituts in Berlin und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 1995 der Adelbert-von-Chamisso-Preis, 2000 die Goldene Plakette der Republik Ungarn. Bei C.H.Beck liegt von ihm vor: Ungarn in der Nußschale. Geschichte meines Landes.
->   Wikipedia zu György Dalos
...
Paul Lendvai: Der Ungarn-Aufstand 1956

Eine Revolution und ihre Folgen

München 2006
Verlag C. Bertelsmann
320 Seiten, gebunden, 52 sw-Abbildungen
ISBN 3-570-00579-8; 978-3-570-00579-8

Ausgehend von den eigenen Erlebnissen, ergänzt durch Berichte Überlebender, Aussagen in Geheimprozessen und anhand von Protokollen aus Partei und Regierung rekonstruiert Lendvai den Aufstand, der am 23. Oktober 1956 wie ein politisches Naturereignis das Land erfasste und das System von sowjetischer Fremdherrschaft und ungarischen Helfershelfern mit elementarer Kraft hinwegfegte. Er verfolgt den Weg des Aufstands bis zum Zusammenbruch, protokolliert die blutige Abrechnung mit Ministerpräsident Imre Nagy und allen Wegbereitern, den Rachefeldzug des Kadar-Regimes und die Folgen für den ungarischen "Gulaschkommunismus". Sein Fazit: Der Ungarn-Aufstand war eine historische Zäsur für das Europa des 20. Jahrhunderts. Er war die Vorhut jener Umwälzungen in Prag 1967, in Warschau 1981 und für die ungarische Grenzöffnung 1989, die zum Zusammenbruch des Ostblocks führten und das Gesicht Europas entscheidend veränderten.
->   Info zum Buch
...
Paul Lendvai
Geboren in Budapest, lebt seit 1957 in Wien. Der erfahrene Journalist arbeitete viele Jahre für das Österreichische Fernsehen. Seine persönlichen Kontakte zu Zeitzeugen und Schlüsselfiguren des Aufstands sowie Persönlichkeiten der späteren Menschenrechtsbewegungen in Osteuropa prädestinieren ihn für eine Bilanz der Ereignisse von 1956.
->   Wikipedia zu Paul Lendvai
...
Erich Lessing: Budapest 1956

Die ungarische Revolution
Photographien von Erich Lessing; Texte von Erich Lessing, Nicolas Bauquet, Francois Fejto, György Konrad.

Wien 2006
Christian Brandstätter Verlag
252 Seiten, 200 Duotoneabbildungen, Hardcover, 30 x 30 cm
ISBN 3-902510-75-7

Zum 50. Jahrestag der Ungarischen Revolution zeigt dieser Bildband 200 Fotografien des bekanntesten Chronisten der Nachkriegszeit in Osteuropa: Erich Lessing. Er war der erste ausländische Fotograf, der nach Ausbruch der Revolution nach Budapest kam. Im Dezember 1956 kehrte er mit Medikamenten und Konserven zurück und dokumentierte die Zerstörung der Stadt und den Überlebenswillen ihrer Bevölkerung. Diese Bilder, die wesentlich zur Erweiterung der Kriegsberichterstattung beigetragen haben, sind ein erschütterndes Zeitdokument und zeigen Lessing als ebenso einfühlsamen wie scharfen Beobachter. Erich Lessing, seit 1951 Mitglied der Fotografen-Kooperative Magnum, erhielt für diese Reportagen den American Art Directors Award.
->   Verlag Christian Brandstätter
...
Erich Lessing
Geboren 1923 in Wien, wanderte er im Jahr 1939 nach Palästina aus, wo er u. a. als Radiotechniker, Karpfenzüchter in einem Kibbuz und Taxichauffeur arbeitete, bis er die Möglichkeit hatte, seine Existenz mit der Photographie zu bestreiten. Nach seiner Rückkehr nach Österreich 1947 arbeitete Lessing als Photoreporter für die Nachrichtenagentur Associated Press. 1951 wurde er Mitglied der legendären Photographen-Kooperative Magnum in Paris und New York. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1997 den großen Österreichischen Staatspreis für künstlerische Photographie. Lebt in Wien.
->   Wikipedia zu Erich Lessing
...
János M. Rainer: Imre Nagy

Vom Stalinisten zum Märtyrer des ungarischen Volksaufstands
Eine politische Biographie 1896-1958

Mit einem Geleitwort von György Konrád
Aus dem Ungarischen von Anne Nass

Paderborn 2006
Verlag Ferdinand Schöningh
282 Seiten, gebunden, 32 Seiten Bildteil, 43 Abb.

Über das Leben von Imre Nagy ist außerhalb Ungarns fast nichts
bekannt. Im Gedenkjahr der 50. Wiederkehr des Volksaufstandes von 1956 erscheint deshalb im September die Biographie von János M. Rainer, einem der besten Kenner der Ungarischen Revolution. Sein mit zahlreichen Dokumentarphotos versehenes Buch fußt auf umfangreichen Recherchen in ungarischen und russischen Archiven sowie auf den Selbstzeugnissen Nagys.
Es schildert das Leben eines überzeugten Kommunisten, eines Parteisoldaten aus der Provinz, der 1930 in die UDSSR emigrierte und nach der Rückkehr aus Moskau 1945 Inhaber höchster Parteiämter wurde, sich zugleich aber zum Gegner des Stalinismus und zum Verfechter eines "Neuen Kurses", einer "wirklich sozialistischen Gesellschaft" entwickelte.
->   Info zum Buch
Aktuelle Ausstellungen zu Thema:
->   Leopold Museum: Budapest 1956. Die ungarische Revolution
->   Wien Museum: Flucht nach Wien - Ungarn 1956
 
 
 
ORF ON Science :  Christian Gastgeber :  Gesellschaft 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick