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Babyweinen: Eltern reagieren stärker als Kinderlose  
  Das Weinen von Babys lässt bei Eltern die Alarmglocken läuten, während kinderlose Erwachsene relativ gelassen bleiben. Gehirnmessungen ergaben, dass erstere stärker auf Schluchzen von Kindern reagieren als auf Lachen.  
Kinderlose sind dagegen eher empfänglich für die Geräusche fröhlicher Babys. Forscher der Universität Basel hatten Eltern und kinderlosen Erwachsenen sowohl Klagelaute als auch Lachen von Kleinkindern vorgespielt.
Hirnaktivität mittels bildgebendem Verfahren gemessen
Dabei maßen sie die Gehirnaktivitäten mit Hilfe der funktionellen Kernspintomographie. Während die Eltern stärker auf Wehklagen reagierten als auf Lachen, verhielt es sich bei den Kinderlosen genau umgekehrt.
Reaktion der Eltern ist erlernt
Das zeige, dass diese Reaktion der Eltern erlernt sei, sagte Studienleiter Erich Seifritz dem Magazin "Nature". Weinen von Kindern aktivierte bei Eltern vor allem die Hirnregion Amygdala, die an der Verarbeitung von Emotionen beteiligt ist.

Dies macht aus evolutionsbiologischer Sicht Sinn: Die Babys signalisieren durch Klagen, dass ihnen etwas fehlt, und lösen damit Sorge bei den Eltern aus, die sich meist prompt um das Kind kümmern.
Frauen inaktivieren kognitiven Geräuschfilter
Die Schweizer Studie ergab jedoch auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Weinen der Kinder löste sowohl bei den Müttern als auch bei den kinderlosen Frauen Veränderungen aus. Das Klagen senkte die Aktivität des so genannten präfrontalen Kortex, der unter anderem als Geräuschfilter fungiert.

Wenn die Aktivität dieses Filters gedrosselt wird, reagieren Menschen empfindlicher auf Laute. Bei den Männern tat sich dagegen in dieser Hirnregion kaum etwas. Die unterschiedlichen Reaktionen in diesem Hirnareal wertet Seifritz als angeboren.
->   Nature
->   Alles zum Stichwort Baby im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010