News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Studie: Männer haben immer weniger Sperma  
  Schottische Wissenschaftler haben in einer Großstudie insgesamt 16.000 Spermaproben untersucht. Das Ergebnis: Die durchschnittliche "normale" Samenzahl ist seit 1989 um ganze 29 Prozent gefallen.  
Nach Angaben der Wissenschaftler, die ihre Ergebnisse am Montag bei einem Treffen der British Fertility Society in Liverpool präsentierten, geben die Zahlen Anlass zur Sorge.
Durchschnittlich 62 Millionen Spermien pro Milliliter
Noch 1989 wurden demnach durchschnittlich 87 Millionen Spermien pro Milliliter gezählt. 2002 dagegen nur mehr 62 Millionen. Das entspreche einer Abnahme von 29 Prozent in diesem Zeitraum.

Die Spermaproben stammten von 7.500 Männern, die am Aberdeen Fertility Centre untersucht worden waren.
...
Männliche Unfruchtbarkeit: Meist Spermien als Grund
Von außen betrachtet scheint es einfach genug: Mehrere Millionen männliche Keimzellen machen sich auf den nur wenige Zentimeter langen Weg durch den weiblichen Körper, um die weibliche Eizelle zu befruchten. Doch nur wenige Hundert der anfänglichen Millionen kommen auch dort an, denn ihre Reise durch schleimgefüllten Gebärmutterhals, Gebärmutter und schließlich Eileiter ist relativ beschwerlich. Nur die "fittesten" Spermien gelangen ans Ziel, einem davon sollte dann die Befruchtung gelingen.

Es gibt allerdings Fälle, in denen es mit der Fortpflanzung nicht ganz so reibungslos klappt. Was männliche Unfruchtbarkeit angeht, kann diese ganz unterschiedliche Ursachen haben. Sie hängt jedoch zumeist mit den Spermien bzw. deren Produktion zusammen.
...
Neue Zahlen durch mehr Untersuchungen?
Die Forscher erklärten laut BBC Online allerdings, dass weitere Untersuchungen notwendig seinen. Die Ergebnisse könnten demnach auch daraus resultieren, dass sich heutzutage mehr Männer als früher wegen Unfruchtbarkeit behandeln ließen.

Auf Basis dieser ersten Ergebnisse könne man nicht sagen, dass es eine Zunahme bei männlicher Unfruchtbarkeit gegeben habe, kommentierte Studienleiter Siladitya Bhattacharya die Arbeit seines Forschungsteams.

Derzeit wird untersucht, ob sich - entsprechend zur Abnahme der Spermazahl - ein vergleichbarer Rückgang bei der Qualität der Keimzellen feststellen lässt.
->   British Fertility Society
->   Aberdeen Fertility Centre
Mehr zum Thema Fortpflanzung in science.ORF.at:
->   Zeugungsfähige Spermien aus Mäusestammzellen (10.12.03)
->   Spermien brauchen den "Extra-Kick" für die Befruchtung (1.12.03)
->   Lockruf der Eizelle: Wie Spermien ihr Ziel finden (14.3.03)
->   Sperma: Qualität ist wichtiger als Quantität (7.11.02)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010