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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Treibhauseffekt: Auswirkungen immer stärker  
  Um 40 Prozent abgeschmolzene Polkappen, Sturm und Flutkatastrophen, das sind nur einige Auswirkungen des immer stärker werdenden Treibhauseffektes. Zu diesem Ergebnis kommt der neueste Umweltbericht von ¿World Watch¿.  
Der heute auf Deutsch vorgestellte Bericht zur Lage der Welt 2001 spricht eine deutliche Sprache:

Entlang des Äquators ist bereits rund ein Viertel der Korallenriffe abgestorben-sie reagieren schon auf geringe Temperaturschwankungen sehr empfindlich.

Die Eiskappen am Nordpol sind im vergangenen Jahrzehnt um mehr als 40 Prozent dünner geworden.

Dazu kommt die steigende Zahl an Sturm-und Flutkatastrophen: Zehntausende Tote und mehr als 600 Milliarden Dollar an Schäden in den vergangenen zehn Jahren seien die Folge, sagt der Chef des World Watch Institutes, Christopher Flavin.
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Das in Washington ansässige World Watch Institute gilt als eines der renommiertesten Umweltinstitute weltweit.
->   Homepage von World Watch
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Änderung der US-Klimapolitik als Chance nützen
Die Ankündigung der amerikanischen Regierung, das Klimaschutzabkommen von Kyoto nicht umzusetzen, hat angesichts dieser Entwicklungen weltweit heftige Reaktionen ausgelöst.

Christopher Flavin sieht in der Änderung der amerikanischen Klimaschutzpolitik aber auch eine Chance.Denn nun würde das Thema Klimaschutz weltweit wieder mehr diskutiert.
Diskussion wurde in Gang gebracht
So habe sich die EU als einer der wesentlichen Mitspieler im Klimaschutzprozess gegen die US-Haltung gewandt.

Scharfe Ablehnung sei aber auch aus Japan gekommen, das traditionell eher auf Seiten der USA stehe, sagt Flavin. Dort dürfte auch eine Rolle spielen, dass das Klimaschutzprotokoll eben in Kyoto ausgehandelt wurde und Japan sich diesen ''Heimerfolg'' nicht einfach wegnehmen lassen wolle, meint Flavin.
Wirtschaft setzt auf erneuerbare Energien
Viele Wirtschaftsbereiche hätten längst auf erneuerbare Energien umgestellt, sagt Flavin.

So trage Windenergie in manchen Gegenden bereits zehn Prozent zur Energieversorgung bei.

Große Erdölfirmen investierten Unsummen in die Entwicklung von Solarenergie.

In den Forschungslabors werde die Entwicklung von Brennstoffzellen vorangetrieben: all diese Entwicklungen seien nicht mehr umkehrbar, meint Flavin.
China: Trendumkehr im CO2-Ausstoß
China, wo alle Experten einen rapide steigenden Ausstoß an Treibhausgasen erwartet hatten, habe es bereits geschafft, seinen CO2-Ausstoss zu senken, so Flavin.

Und das trotz steigendem Wirtschaftswachstum: Insbesondere der CO2-Ausstoss in den Städten sei in China deutlich zurückgegangen. Auch diese Entwicklung stimme ihn optimistisch, sagt Flavin.
Klimaschutzabkommen ohne USA umsetzen
Wenn die EU, Japan und Russland weiterhin am Kyotoprotokll festhalten, dann könne es auch ohne Beteiligung der USA in Kraft treten, sagt der Chef von World Watch.

Dass die USA den Verhandlungsprozess im Klimaschutz insgesamt blockieren - am Verhandlungstisch der Klimakonferenzen werden sie ja weiterhin sitzen - das glaubt Flavin nicht.
140 Staaten beteiligt
Damit würden sie eine zehn Jahre dauernde Entwicklung zunichte machen, an der mehr als 140 Staaten teilgenommen haben. Und das trauten sich nicht einmal die USA, meint Christopher Flavin.

Wenn aber das Kyotoabkommen erst einmal in Kraft getreten sei, dann müssten ohnehin auch die USA wieder nachziehen, sagt der Chef des World Watch Institutes.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010