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Anlaufende Influenza-Welle in Österreich  
  Husten, Fieber, schmerzende Glieder: Die Influenza hat nun auch in Österreich in größerem Umfang Einzug gehalten. Das bestätigte Franx Xaver Heinz vom Klinischen Institut für Virologie der Universität Wien.  
Die so genannte Epidemieschwelle als Indikator für eine Grippewelle, die bei 10.000 Krankenständen in der Bundeshauptstadt wegen Atemwegsinfektionen liegt, ist mit 13.400 signifikant überschritten worden.
Stichproben zeigen Fujian-ähnliches Virus
Am Klinischen Institut für Virologie der Universität Wien wurden bislang rund 30 Tests durchgeführt, die ein positives Ergebnis erbrachten. In allen Fällen - bis auf eine Ausnahme - wurde bei den stichprobenartigen Untersuchungen der Virologen ein Fujian-ähnliches Virus festgestellt, erklärte Heinz am Dienstag.

In einem Fall handle es sich vermutlich um einen H1-Virus. Die Stichproben stammten aus den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Tirol und Salzburg.
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Influenza-Viren sind immer potenziell tödlich
Grippeviren sind grundsätzlich bereits potenziell tödlich - von 25.000 Erkrankten stirbt im Schnitt einer. Wobei eine Influenza nicht mit dem Namensvetter "Grippaler Infekt" verwechselt werden darf. Meist sind die Viren zwar nur für Menschen mit angegriffenem Immunsystem bzw. für sehr kleine Kinder oder ältere Personen gefährlich, doch es handelt sich immer um eine schwere Erkrankung - häufig mit Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündung.

Und das tödliche Risiko durch Influenza-Viren ist laut einer neuen Analyse der heimischen Daten sogar größer als bisher angenommen: In Österreich sterben demnach bei einer Grippe-Epidemie bis zu 6.000 Menschen zusätzlich, vor allem Ältere sind betroffen. Bisher gingen die Experten davon aus, dass eine Influenza-Welle in Österreich zu 1.500 bis 2.500 zusätzlichen Todesfällen führen dürfte.
->   Influenza-Epidemie - Bis zu 6.000 Tote in Österreich (17.11.03)
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Grippeimpfung bietet partiellen Schutz
"Auch wenn man geimpft ist - die Grippe kann einen heuer trotzdem 'erwischen'. Da es sich um Erreger des Stammes H3N2 Fujian handelt, der im heurigen Impfstoff nicht enthalten ist, bietet die Grippeimpfung 2003/2004 nur partiellen Schutz", erklärte der Wiener Infektions-Spezialist Wolfgang Graninger am Dienstag in einer Aussendung.

Laut WHO allerdings schützt die diesjährige Influenza-Impfung ausreichend. Virologe Heinz am Dienstag: "Die Impfung hilft, wie sehr das der Fall ist, wissen wir aber nicht."
Medikament gegen Symptome und Folgeerkrankungen
Als ursächlich wirkendes Medikament gegen die Influenza gibt es die Substanz Oseltamivir. Die Kapseln sind rezeptpflichtig. Die Behandlung muss innerhalb von 48 Stunden nach Beginn der Symptome begonnen werden. Das Medikament verringert die Symptome und kann die Erkrankung abkürzen.

Laut dem Grazer Influenza-Spezialisten Christoph Wenisch wird das Risiko von gefährlichen Folgeerkrankungen wie Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung und Lungenentzündung um bis zu 55 Prozent verringert.
->   Klinisches Institut für Virologie der Universität Wien
->   Fact Sheets der WHO zu Influenza
->   Informationen des Robert-Koch-Insituts zu Grippe
->   Alles zum Stichwort Grippe/Influenza in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010