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Computersimulationen für den Lawinenschutz  
  Immer bedeutender für den vorsorgenden Lawinenschutz werden ausgeklügelte Computer-Simulationsmodelle. Sie werden mit Messdaten gespeist, um Präventivmaßnahmen zu optimieren.  
Computermodelle bestimmen Standort der Lawinendämme
Schneestützwerke, Lawinendämme, Aufforstungen, Schutzwälder - eine Reihe von technischen und biologischen Maßnahmen steht zur Verfügung, um bewohnte Gebiete möglichst vor Lawinenabgängen zu schützen.
Was genau tatsächlich wo hingebaut werden soll, das bestimmen heute immer mehr Computermodelle, die von einer Reihe ausgeklügelter Messdaten gespeist werden.
So kann man zum Beispiel mit Laser-Scannern demnächst die Schneeverteilung in einzelnen Hängen untersuchen während Wetterradarsysteme den Inhalt von Schneewolken berechnen. So kann festgestellt werden, wie viel Schnee noch kommen wird.
Modernstes Simulationsprogramm aus Österreich
Das international modernste Lawinensimulationsmodell ist das in Österreich entwickelte SAMOS (Snow Avalanche and Modelling Systen). Damit kann nicht nur die erwartete Länge und Verteilung einer Lawine in einem bestimmten Gebiet, sondern auch deren dynamischer Druck genau vorhergesagt werden.
Für die Zukunft: Krisenmanagement
All diese Daten sollen jetzt auch in einen sogenannten Krisenmanagementplan eingearbeitet werden. Verbunden mit Informationen über Hotelbelegungen, Eisenbahn- und Straßenverkehr sollen so optimale Rettungspläne für den Ernstfall erarbeitet werden.

Ein Pilotprojekt läuft derzeit in St. Anton, in ein bis zwei Jahren soll der Krisenmanagementplan vielen Gemeinden in Österreich zur Verfügung stehen.
Neubeurteilung der Gefahrenzonen
Zudem hat die Lawinenforschung mit Hilfe der Computersimulation auch eine Veränderung bei der Beurteilung von Gefahrenzonen bewirkt. Die Grenze zwischen der sehr gefährlichen roten und der nicht ganz so gefährlichen gelben Zone ist herabgesetzt worden.

Damit fallen mehr Zonen in den roten Gefahrenbereich, der nicht neu bebaut werden darf. Bereits bestehende Bauten können entsprechend renoviert und abgesichert werden, Hotels im roten Gefahrenbereich dürfen aber zum Bespiel ihre Gästekapazität nicht erhöhen.
 
 
 
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01.01.2010