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Künstliche Algenblüte gegen Treibhauseffekt  
  Wenn Algen wachsen, binden sie große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid: Ein Forscherteam will nun im Südatlantik herausfinden, ob eine künstliche Algenblüte den drohenden Klimawandel bremsen kann.  
"Das Phytoplankton der Meere mit seinen Milliarden von winzigen Sauerstoff produzierenden Algen spielt nicht nur für die Nahrungskette der Ozeane, sondern auch für das Weltklima eine entscheidende Rolle", sagte der Direktor des Büsumer Forschungs- und Technologiezentrums (FTZ), Franciscus Colijn (58).
->   Forschungs- und Technologiezentrum Büsum
Suche nach Wirkung und Nebenwirkungen
"Wir wollen herausfinden, ob Eisendüngung von Meeresalgen das Treibhausproblem vermindern kann", sagte Colijn, der zum Team gehört. "Bisher wissen wir noch nicht, welche Auswirkungen Eisendüngung auf den Klimawandel wirklich haben kann, und wir kennen auch noch nicht alle "Nebenwirkungen" auf das Ökosystem Ozean."

49 Wissenschaftler sind mit dem Forschungsschiff "Polarstern" von Kapstadt aus zu einer zweimonatigen Expedition gestartet.
20 Tonnen Eisensulfat für 200 Quadratkilometer
Nahe der Antarktis wollen die Forscher aus neun Nationen in einem 200 Quadratkilometer großen Testgebiet die Algen düngen, 20 Tonnen Eisensulfat haben sie an Bord. "Eine wichtige Aufgabe ist dann die Bilanzierung des Kohlendioxids", sagte Colijn.

Die Frage sei, ob das von den Algen gebundene Kohlendioxid dauerhaft im Meer bleibe, oder ob die Algen gefressen oder zersetzt werden und damit ein Großteil des Kohlendioxid wieder frei geben.
Ergebnis in sechs Monaten
Für die mehr als zwei Millionen Euro teure Expedition wählten die Forscher den Südatlantik aus: "Dort gibt es hohe Nährstoffkonzentrationen und viel Licht, doch die Algen wachsen trotzdem nicht - weil Eisen fehlt", sagte Colijn. In der Nordsee etwa gebe es keinen Eisenmangel. Ein Gesamtergebnis erwartet Colijn frühestens in sechs Monaten.
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01.01.2010