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Nach dem Mars nimmt die ESA die Venus ins Visier  
  Während die ESA-Sonde "Mars Express" nun ihre Kreise bzw. Ellipsen um den Roten Planeten zieht, laufen bei der Europäischen Weltraumorganisation bereits die Arbeiten für das Nachfolgeprojekt "Venus Express" an.  
Auch bei dieser Mission wird wieder High-tech "Made in Austria" an Bord sein. Die Leitung wird der gebürtige Steirer Rudolf Schmidt (54) übernehmen, der bereits die derzeitige Mars-Mission der ESA leitet.
Ein Nachbau von "Mars Express"
"Venus Express" ist mehr oder weniger ein Nachbau von "Mars Express", daher setzt die ESA auf Bewährtes.

Schmidt ging nach Studium in Graz 1982 zur ESTEC - dem Technologiezentrum der ESA. Er arbeitete bereits an den CLUSTER-Missionen mit - ein Projekt zur Erforschung des irdischen Magnetfeldes - ehe er die Leitung von Mars-Express übertragen bekam.

Sobald die Sonde mehr oder weniger routinemäßig arbeitet, soll der Grazer sich mehr und mehr der Nachfolgemission zur Venus widmen.
->   Mehr dazu: Österreicher leitet Mars-Mission (6.8.02)
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Die Venus: Treibhauseffekt mit 475 Grad Celsius
Die Atmosphäre der Venus besteht zu 96 Prozent aus Kohlendioxid sowie aus 3,5 Prozent Stickstoff, 0,135 Prozent Wasserdampf und Spuren von Schwefeldioxid und Edelgasen. Am Boden herrscht ein Druck von 92 bar, was dem Wasserdruck in 900 Metern Tiefe entspricht. Der Treibhauseffekt hält die Temperatur global auf ca. 475 Grad Celsius. Unterschiede zwischen Tag und Nacht oder Äquator und Pol gibt es kaum.

Die alles verhüllende Wolkenschicht liegt im Wesentlichen zwischen 48 und 70 Kilometern Höhe. In diesen Wolken gibt es Schwefelsäure, die als Regen niederschlägt, aber den Boden nicht erreicht, da der Säureregen auf dem Weg nach unten wieder verdampft. In den Wolken gibt es Windgeschwindigkeiten von über 360 km pro Stunde. Am Boden ist es nahezu windstill. Dies zeigen auch die von Venera fotografierten kantigen Gesteine, die keinerlei Anzeichen von Winderosion zeigen.
->   Mehr Information über die Venus (lexikon.astronomie.info)
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Austrian Aerospace liefert erneut Schutzhülle
Den Auftrag für die Schutzhülle der Venus-Sonde erhielt - wie schon bei der Mars-Mission - Austrian Aerospace.

Die Außenhaut besteht aus bis zu 25 Schichten metallisierter Kunststofffolien. Diese thermische Isolation ermöglicht es, die Temperaturen im Inneren des unbemannten Raumfahrzeugs in einem kontrollierten Bereich zu halten, heißt es in einer Aussendung der Austrian Aerospace.
Untersuchung der Venus-Atmosphäre
Die Sonde soll im November 2005 auf die fünfmonatige Reise zu dem Planeten gehen. 500 Erdtage lang - zwei Venus-Jahre - wird die "Venus Express" den Planeten umrunden.

Nach der Ankunft auf dem heißesten Planeten unseres Sonnensystems soll die Sonde die dortige Atmosphäre auf ihre Struktur und Zusammensetzung hin untersuchen. Die Wissenschaftler erhoffen sich von dem Flug Rückschlüsse auf die langfristige Klimaentwicklung der Erde.
->   Europwan Space Agency (ESA)
->   "Venus Express" (ESA)
Mehr zur Venus im science.ORF.at-Archiv:
->   Leben in der Atmosphäre der Venus entdeckt? (26.9.02)
 
 
 
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01.01.2010