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Ernährung der Mütter wichtig für Lebenserwartung  
  Nicht nur die eigenen Ernährungsgewohnheiten beeinflussen die Lebenserwartung. Wie sich Quantität und Qualität der mütterlichen Ernährung während der Schwangerschaft und Stillzeit auswirken, haben nun britische Forscher bei Mäusen untersucht. Ihr Schluss: Zuviel Eiweiß oder Zucker kann die Lebensdauer ihrer Nachkommen entscheidend verkürzen - um bis zu 50 Prozent.  
Wie Susan Ozanne und Nicholas Hales von der Universität Cambridge (Großbritannien) in "Nature" berichten, zeigen dies entsprechende Studien an männlichen Nagern.
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Der Artikel "Catch-up growth and obesity in male mice" ist in "Nature" (Bd. 427, S. 411, Ausgabe vom 29. Jänner 2004) erschienen.
->   "Nature"
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Gut: Eiweiß bei der Schwangerschaft, wenig danach
Die Biochemiker testeten insgesamt 24 Mäuse pro Gruppe, indem sie jeweils das Futter der Mütter variierten und die Kinder der Gruppen austauschten.

Wenn Mäuse während der Schwangerschaft und Stillzeit normal gefüttert wurden - d.h. mit einem Eiweißanteil von 20 Prozent -, so lebten ihre Nachkommen rund zwei Jahre lang.

Artgenossen mit Müttern, die eine normale Ernährung während der Schwangerschaft und in der Stillzeit eine proteinreduzierte Diät (acht Prozent Eiweiß) erhielten, lebten im Schnitt um zwei Monate länger.
Schlecht: Proteine und Zucker nach der Geburt
Erhielten die Mäuseweibchen hingegen während der Schwangerschaft diese proteinarme Nahrung, beim Säugen aber wieder normales Fressen, so war die Lebenserwartung ihrer Nachkommen im Schnitt um 28 Prozent verkürzt - sie starben rund sechs Monate früher als die anderen.

Der Effekt verschlimmerte sich bei Mäusekindern, die später noch zuckerreiche Nahrung ("cafeteria"-Diät) bekamen.
Schlüsse auf menschliche Fettsucht erhofft
 
Bild: Nature

Diätfaktoren und Lebenserwartung männlicher Mäuse: "chow" steht für die "normale Ernährung", "cafeteria" für eine besonders zuckerhältige.

Bei den Maximalwerten unterschied sich die Differenz in der Lebenserwartung der verschiedenen Gruppen um 50 Prozent, schreiben die britischen Forscher.

Sie versuchen, mit diesen Experimenten den Bedingungen und Auswirkungen der menschlichen Fettsucht auf die Spur zu kommen. Wie die Ernährung das Leben der Menschen verlängere oder verkürze sei aber noch unklar, so Ozanne und Hales.
->   Department of Clinical Biochemistry, University of Cambridge
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01.01.2010