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Magenkrebs: Todesfälle in Österreich nahmen stark ab  
  Österreich gilt nicht gerade als das Land der gesunden Kost und des geringen Tabakkonsums. Und dennoch: Laut einer aktuellen Studie ist es jenes Land in Europa, in dem von 1989 bis 1999 die Sterblichkeit an Magenkrebs am stärksten zurück gegangen ist - und zwar um 41,03 Prozent.  
Die Gründe dafür: eine gesündere Ernährung, weniger Tabakrauch und eine bessere Kontrolle der Helicobacter pylori-Infektionen. Davon berichtet eine Studie, die in der Fachzeitschrift "Annals of Oncology" publiziert wurde.
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Die Studie "Monitoring falls in gastric cancer mortality in Europe" ist in den "Annals of Oncology" (Bd. 15, S. 338-345, Ausgabe vom 3. Februar 2004) erschienen.
->   "Annals of Oncology"
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Rückgang in ganz Europa
"Wir sehen einen beständigen Fall der Todesraten quer durch alle geographischen Regionen des Kontinents. Er schwächte sich auch in den vergangenen Jahren nicht ab. Der Rückgang dürfte auch in den kommenden Jahren so weitergehen. Dieser Trend hat sich sogar eher noch verstärkt", erklärte Studienleiter Fabio Levi von der Abteilung für Sozialmedizin der Universität Lausanne.
9,8 Todesfälle pro 100.000 EU-Einwohner
Laut den von den Wissenschaftlern analysierten Daten ging die Häufigkeit von Todesfällen durch Magenkrebs von 1980 bis 1999 in den EU-Mitgliedsländern von 18,6 Fällen auf 9,8 pro 100.000 Menschen zurück.

In Osteuropa verringerte sie sich von 27,9 auf 16,1 Todesfällen pro 100.000 Menschen. In Russland sank die Todesrate von 51,6 pro 100.000 Einwohner auf 32.
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Der Rückgang der Magenkrebs-Sterblichkeit
- Österreich: minus 41,03 Prozent
- Tschechien: minus 41,03 Prozent
- Finnland: minus 39,59 Prozent
- Großbritannien: minus 37,43 Prozent
- Deutschland: minus 34,61 Prozent
- Italien: minus 28,80 Prozent
- Frankreich: minus 23,99 Prozent
- Weißrußland: minus 14,78 Prozent
- EU-Durchschnitt: minus 29,24 Prozent
- Osteuropäische Staaten: minus 24,49 Prozent
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Gründe: Ernährung, Rauchen, Helicobacter
Die Gründe für den Rückgang liegen offenbar in verschiedenen Faktoren. Carlo La Vecchia vom Istituto Mario Negri in Mailand: "Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind das eine abwechslungsreichere und gesündere Ernährung sowie bessere Konservierungsmethoden, speziell Tiefkühlung. Hinzu kommt eine bessere Kontrolle der Helicobacter pylori-Infektionen. Dieses Bakterium wird mit der Entstehung von Magenkrebs in Verbindung gebracht. Zumindest bei den Männern hat sich auch die Zahl der Raucher reduziert."
Österreich mit stärkstem Rückgang
Österreich schneidet in der Statistik - gemeinsam mit Tschechien - am besten ab. So ging die Häufigkeit der Magenkrebs-Todesfälle von 25,80 pro 100.000 Einwohner im Jahr 1980 auf 16,77 im Jahr 1989 und 9,89 im Jahr 1999 zurück.

Das war ein Minus von 35 Prozent im ersten Zeitraum und von 41,03 Prozent im Jahrzehnt von 1989 bis 1999. Im zweiten Jahrzehnt lagen Österreich und Tschechien an der Spitze.
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01.01.2010