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Forscher entdecken natürlichen SARS-Antikörper  
  US-Forscher haben einen natürlichen Antikörper gegen den SARS-Erreger entdeckt. Dieser hinderte das Virus bei Tests im Labor, in Zellen einzudringen und diese zu infizieren.  
Damit lasse sich die Entwicklung eines Mittels zur Vorbeugung und Behandlung des Schweren Akuten Atemwegssyndroms erheblich beschleunigen, hofft das Team um Jianhua Sui vom Dana-Farber-Krebsforschungsinstitut in Boston.

Die Wissenschaftler berichten über ihre Entdeckung in der Online-Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences" vom Dienstag. Während der weltweiten SARS-Epidemie von November 2002 bis Juli 2003 waren rund 8.000 Menschen in 30 Ländern erkrankt, 774 starben.
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Die Studie "Potent neutralization of SARS coronavirus infection by a human monoclonal antibody against the ACE2-binding domain of spike protein" ist in den "PNAS" (sobald online - DOI: 10.1073/pnas.0307140101) erschienen.
->   "PNAS"
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Synthetisches S1-Protein hergestellt
Seitdem ist der Erreger laut Sui und Kollegen bis auf wenige aus China gemeldete neue Fälle zwar unter Kontrolle, aber nicht besiegt, und könnte sich erneut in Asien, Europa und Nordamerika ausbreiten. Dem Team in Boston kam die Entzifferung des SARS-Erbguts aus dem Frühjahr 2003 zu Gute.

Dabei zeigte sich, dass das Protein S1 dem Virus maßgeblich dabei hilft, in menschliche Zellen einzudringen und diese zu infizieren. Für ihre Labortests stellten die US-Forscher ein synthetisches S1-Protein her und probierten an ihm zahlreiche Antikörper aus der Sammlung ihres Kollegen Wayne Marasco aus.
->   WHO identifiziert eindeutig SARS-Erreger (16.4.03)
Antikörper 80R blockiert SARS-Virus
Tatsächlich hängten sich acht der getesteten Antikörper an S1 und bremsten damit den Infektionsmechanismus. Weitere Versuche in den Laboren der amerikanischen Seuchenbehörde CDC in Atlanta identifizierten schließlich einen der acht Kandidaten als "Volltreffer".

Der Antikörper 80R blockierte das SARS-Virus so weit, dass es nicht mehr in der Lage war, in menschliche Zellen einzudringen. Als nächstes wollen die US-Forscher 80R an Tieren testen. Sollte er auch diese Hürde nehmen, wäre es möglich, 80R als Hauptbestandteil eines SARS-Impfstoffs an Menschen klinisch zu erproben, heißt es in dem Fachjournal.
->   Dana-Farber-Krebsforschungsinstitut
->   Das science.ORF.at-Archiv zum Thema SARS
 
 
 
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01.01.2010