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Mission "Rosetta": Sicher kein Spaziergang  
  "Vielversprechend aber risikoreich", so schätzen Experten die Mission der Kometensonde "Rosetta" ein. Mit der Annäherung und Landung auf dem Kometen "Churyumov-Gerasimenko" betrete man absolutes Neuland.  
Dies meinten an der Mission beteiligte österreichische Wissenschaftler, Willibald Riedler und Wolfgang Baumjohann vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Graz. Der Start der Sonde ist für den 26. Februar anberaumt.
Landung auf Kometen besonders kritisch
Als besonders kritisch schätzen die Experte die Umlaufbahn um den Kometen und die geplante Landung auf dem Kern ein. Auf einem Planeten zu landen ist dagegen relativ einfach, weil berechenbarer.

Aber beim Kometenkern gibt es so viele Unbekannte, die Berechnungen beruhen auf vielen Annahmen. Bis heute wissen die Wissenschafter nicht exakt, mit welcher Anziehungskraft sie auf dem Kometen rechnen müssen.

Auf Grund der langen Funkwege wird die Sonde bei der Landung auch hauptsächlich autonom agieren müssen.
Offene Fragen um wirkende Kräfte
Ein großes Fragezeichen bei der Mission sind auch die Kräfte, die im Kometenschweif auf das Raumschiff einwirken werden. Bei Annäherung an die Sonne setzt der Komet nämlich mehr und mehr Gase und Teilchen frei.

Dadurch entsteht ein Druck auf die Sonde, der ähnlich stark sein könnte wie die Gravitation des Kerns. Aber auch der Strahlungsdruck durch die Sonnenstrahlung selbst sei zu berücksichtigen.
Oberfläche des Kometen unbekannt
Nicht zu unterschätzen ist auch die lange Reise der Sonde. Alle Experimente müssen auch nach rund zehn Jahren Flugdauer funktionieren. Und schließlich bedeutet die völlig unbekannte Oberflächenbeschaffenheit des Kometen vor allem für den "Lander" einige Probleme. Letzterer wurde kürzlich nach einer Nil-Insel "Philae" getauft.

Sicher ist man sich nur, dass der Kern aus Staub und Eis besteht - wenn diese Mischung wie bei einem Alpengletscher beschaffen ist, kann die Landung klappen, meint Baumjohann.

Sollte das Eis aber wie beispielsweise bei Andengletscher als Büßerschnee (riesige Eiszapfen, die senkrecht in die Höhe stehen) geformt sein, könnte es einige Probleme geben.
->   Institut für Weltraumforschung der ÖAW
->   Das science.ORF.at-Archiv zum Stichwort Rosetta
 
 
 
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01.01.2010