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Vogelgrippe-Virus in Schweinen nachgewiesen?  
  In vietnamesischen Schweinen ist nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO das Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen worden. In der Hauptstadt Hanoi und Umgebung sei das Virus im Rüsselsekret der Tiere entdeckt worden. Nach Ansicht eines österreichischen Experten war der Wirtswechsel des Erregers jedoch durchaus zu erwarten.  
Die Weltgesundheitsorganisation hatte vor der Bildung eines Supervirus und einer damit verbundenen großen Gefahr für den Menschen gewarnt, sollte sich der Erreger der Vogelgrippe mit dem menschlichen Grippevirus kreuzen. Schweine gelten als ideale Wirte für eine solche Vereinigung von Viren.
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Experte: "Keine Sensation"
Aus wissenschaftlicher Sicht ist es keine Sensation, dass das Vogelgrippe-Virus nun auch in Schweinen nachgewiesen wurde, sagte Michael Hess, der Vorstand der Universitätsklinik für Geflügel der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Man habe schon mehrfach festgestellt, dass Influenzaviren über Schweine an den Menschen weitergegeben werden. Wieweit sich nun aber das Risiko erhöht, dass es tatsächlich zu einer großen Vogelgrippeepidemie unter Menschen kommt, könne man nicht sagen, meinte Hess am Freitag im Gespräch mit Ö1.
->   Universitätsklinik für Geflügel (Vetmed Wien)
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Neuer Todesfall - insgesamt 18 Opfer
Mit einem neuen Todesfall in Vietnam hat sich die Zahl der Vogelgrippe-Opfer in Asien offiziell auf 18 erhöht. Wie ein Mediziner in Hanoi am Freitag mitteilte, starb ein sechsjähriges Mädchen in Ho-Chi-Minh-Stadt an dem Virus H5N1.

Die Sechsjährige war am 30. Jänner ins Kinderkrankenhaus von Ho-Chi-Minh-Stadt gebracht worden, wo eine Infektion mit dem Virusstamm H5N1 nachgewiesen wurde.

Am 3. Februar erlag sie dem Virus. Insgesamt starben damit offiziell in Vietnam 13 Menschen an der Vogelgrippe, fünf Todesfälle wurden bisher aus Thailand gemeldet.

In Vietnam liegen noch immer ein achtjähriges Mädchen und eine 20-jährige Frau mit der Virusinfektion in Kliniken. Unklar ist, wie viele Menschen an der Grippe starben, ohne dass dies als Todesursache nachgewiesen wurde.
Taiwan meldet neue Infektionsherde
Taiwan meldete am Freitag neue Infektionsherde der Vogelgrippe. In acht Hühnerfarmen wurde nach Angaben der Behörden der etwas weniger gefährliche Virenstamm H5N2 entdeckt.

Zuletzt hatte das Land am 29. Jänner neue Virusherde gemeldet. Die Behörden ordneten am Freitag die Tötung von rund 230.000 Hühnern innerhalb von drei Tagen auf den Farmen an der Westküste der Insel an.
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Wandervögel als mögliche Übeträger
In Taiwan könnte der Virus nach Einschätzung des Amtes für Quarantäne durch Wandervögel zu den neuen Infektionsherden gelangt sein. Darauf ließen die Standorte der Geflügelfarmen mit den neuen Infektionen schließen, sagte eine Sprecherin. Die Meldung von den neuen Virusherden machte Hoffnungen in Taiwan, die Grippe sei eingedämmt, wieder zunichte.
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Kreuzung mit Infuenzavirus als Gefahr angesehen
Ein australischer Forscher warnte am Freitag in Sydney, wenn sich der Vogelgrippe-Virus mit einem Virenstamm der menschlichen Influenzavariante verbinde, drohe eine weltweite Epidemie, die "tausend Mal schlimmer wäre als Sars".

Der Mikrobiologe, John MacKenzie, kämpft gegenwärtig gegen die Ausbreitung der lebensgefährlichen Lungenkrankheit in China. An Sars erkrankten von November 2002 bis Juli 2003 weltweit mehr als 8.000 Menschen, 774 starben.

Zuvor hatte bereits die Weltgesundheitsorganisation vor einer weltweiten Grippe-Epidemie gewarnt.
->   Wie Vogel-Viren Menschen infizieren können (6.2.04)
Zehn Länder betroffen
Die Geflügelpest brach bisher in zehn asiatischen Ländern aus. Ursprünglich grassierte die Influenzavariante nur unter Tieren. Mehr als 50 Millionen Stück Geflügel wurden notgeschlachtet, um ihre Verbreitung einzudämmen.

science.ORF.at/Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   Mehr zum Stichwort Vogelgrippe im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010