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Dopingtests: Haaranalysen sind oft unzuverlässig  
  Haaranalysen zum Nachweis von Doping sind oft unzuverlässig. Deutsche Forscher wiesen nach, dass die Testergebnisse weitgehend vom Testverfahren und vom Pigmenttyp der untersuchten Person abhängen.  
Der Pigmenttyp wird bei vielen Analyseverfahren nicht berücksichtigt. Um falsche positive oder negative Resultate zu vermeiden, fordern die Wissenschaftler verbindliche Standards bei Haaranalysen.
Blondes Haar ergibt eher negative Resultate
Im Haar enthaltene Melaninpigmente reichern bestimmte Substanzen im Körper in hohem Maße an. Durch diesen so genannten Pigmenteffekt werden in dunklem Haar mehr Fremdstoffe wie etwa Drogen eingelagert.

Daher ergeben Haartests bei blonden Menschen eher ein negatives Resultat. Aber auch bei Dunkelhaarigen sind die Ergebnisse nicht einheitlich, da die an Melanin gebundenen Stoffe oft nicht vollständig erfasst werden.
Psychopharmaka im Detail analysiert
Die Forscher untersuchten nun im Labor die Aufnahme von Psychopharmaka an jenen Zellen, die durch Produktion von Melaninpigmenten die Haarfarbe bestimmen. Melanin wird im Haar in kleinen Körnern abgelagert, den so genannten Melaningranula.

Das Wissenschaftlerteam überprüfte die Bindung der Psychopharmaka Imipramin und Haloperidol an diese Melaningranula. Dabei stellte sich heraus, dass Haloperidol zu 80 Prozent mit dem Melanin verbunden war, Imipramin jedoch nur zu 30 Prozent.
Standardisierte Methoden notwendig
Zudem zeigte sich, dass die Substanzen mit ungeeigneten Analysemethoden nur zum Teil aus dem Melanin-Verbund freigesetzt und dadurch nicht vollständig nachgewiesen werden.

"Die eingeschlossenen Medikamente ließen sich mit wässrigen Lösungsmitteln nur schlecht herauslösen", erklärt die Heidelberger Toxikologin Gisela Skopp. "Es ist daher sehr wichtig, standardisierte Methoden zum Nachweis der jeweiligen Substanzen zu nutzen."
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01.01.2010