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Soziologe für die "Modernisierung der Moderne"  
  Im "Science War" zwischen Natur- und Geisteswissenschaften schlägt der deutsche Soziologe Gerhard Schulze ein ambitioniertes Projekt für letztere vor: die längst überfällige Modernisierung der Moderne.  
"Wozu Geisteswissenschaften?" fragt der empirische Sozialforscher von der Universität Bamberg in der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag (10.2.04).
Modernes Motiv des Aufbruchs versus ...
Dabei stellt er vor allem ein Motiv der Moderne in Frage: den "Aufbruch" - den Aufbruch zu neuen Zeiten oder in unentdeckte Gebiete, wie er speziell von Naturwissenschaften und Technik transportiert wurde.
... Ankunft und Aufenthalt
Demgegenüber seien die Motive der "Ankunft" und des "Aufenthalts", in deren Stadium die Moderne angekommen sei, langweilig und "nicht gut inszenierbar".

Dennoch liege in der Auseinandersetzung mit ihnen die Aufgabe der "Clochards in den Metropolen des Wissens", wie Schulze die Geisteswissenschaftler nennt.

Und diese sei nötig wie nie, denn "sobald es um menschliches Handeln ... und um soziale Beziehungen geht, fallen naturwissenschaftliche Standards reihenweise".
Selbstbeobachtung, wechselseitige Kontrolle
Gewisse dieser methodischen Standards könnten für die Geisteswissenschaft aber nur von Vorteil sein, um zu "verhindern, dass sich nicht immer nur die Teppichhändler durchsetzen, sondern gelegentlich auch die guten Theoretiker".

Entscheidende Dimensionen dabei: "Anerkannte methodische Regeln als Grundlage wissenschaftlicher Selbstbeobachtung und wechselseitige Kontrolle".
Modernisierung der Moderne
Ein konkretes Projekt für die Geisteswissenschaften hat Schulze auch ausgemacht: "die Modernisierung der Moderne".

Gemeint ist damit eine Selbstaufklärung der Moderne - einer "Ordnung des ewigen Wandels". Die Chancen dafür sieht er aufgrund der "Marginalisierung der mit ihr befassten Wissenschaften" aber nicht besonders rosig.
->   Gerhard Schulze: "Willkommen in der Warteschleife" (SZ vom 10.2.04)
->   Methoden der empirischen Sozialforschung, Universität Bamberg
 
 
 
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01.01.2010