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Von Gagarin bis heute: 40 Jahre bemannte Raumfahrt  
  Juri Gagarin war der erste Mensch im All. Am 12. April 1961 flog er in einer Stunde und 29 Minuten einmal um die Erde. Seither sind 40 Jahre bemannter Raumfahrt vergangen, die voll von historischen Meilensteinen und menschlichen Tragödien sind.  
Juri Gagarin - der Weltraumpionier
Bild: APA
Juri Gagarin
Nach dem Start vom kasachischen Kosmodrom Baikonur gelangte Gagarins Raumkapsel Wostok 1 in eine Umlaufbahn um die Erde. Die maximale Entfernung von der Erde betrug dabei 301 Kilometer.

Nach einer kompletten Erd-Umkreisung wurde die Wostok 1 gezielt in die dichteren Schichten der Erdatmosphäre gebracht. Nach dem Bremsmanöver katapultierte sich Gagarin vor dem Auftreffen aus der Kapsel und landete an einem separaten Fallschirm.
John Glenn rettet US-Ehre
Knapp ein Monat danach testeten die USA mit einem ballistischen Flug ihre Raumfahrttechnik. Da die erreichte Flughöhe der Raumkapsel Mercury 3 maximal 184 Kilometer betrug und somit nicht in die Erdumlaufbahn gelangt, wird der Flug von US-Astronaut Alan Shepard nicht als Raumflug anerkannt.

Am 20. Februar 1962 machten die USA ihre im Wettlauf ins All erlittene Schmach wett: John Glenn umrundete an Bord der Mercury 6 als erster Astronaut knapp fünf Stunden lang die Erde.
Die erste Frau im All
An Bord der Wostok 6 flog mit Valentina Tereschkowa am 16. Juni 1963 erstmals eine Frau ins All. Vergleichende medizinische Untersuchungen standen deshalb auch im Vordergrund.

Ihre Mission bildete den Abschluss des ersten Abschnittes der bemannten Raumfahrt. Die folgenden Raumschifftypen verfügten über Antriebssysteme zur Bahnänderung.
Erster Mehrsitzer, erster Raum-Ausstieg
Im ersten mehrsitzigen Raumschiff, der Woßchod 1, wurden vor allem medizinische Untersuchungen vorgenommen. Außerdem wurde am 12. Oktober 1964 das Verhalten von Flüssigkeiten und Gasen in der Schwerelosigkeit studiert und Aufnahmen von der Erdoberfläche gemacht. Zusätzlich wurden erstmals elektrische Triebwerke getestet.

Hauptereignis beim Flug von Woßchod 2 war der Ausstieg von Alexei Leonow in den freien Weltraum über eine aufblasbare Luftschleuse.
Steuerungsmanöver im Weltall
Während der drei Erdumkreisungen der amerikanischen Gemini 3 im März 1965 wurden in erster Linie die Steuerungstriebwerke getestet. Damit konnte das Raumschiff Bahnmanöver durchführen. Bei Gemini 3 handelt es sich also um das erste eigentliche bemannte "Raumfahrzeug".

Ebenfalls eine Prämiere stellte die über einen geostationären Satelliten verlaufende Kommunikation zwischen Boden und Raumschiff dar. 1966 standen bei den weiteren Gemini-Missionen vor allem Andockmanöver an unbemannte Zielsatelliten im Mittelpunkt.
1967: Schwarzes Jahr der Raumfahrt
1967 ging als schwarzes Jahr in die Geschichte der Raumfahrt ein. Bei einem Bodentest der ersten amerikanischen Apollo-Raumschiffe brach ein Brand aus, bei dem die drei Astronauten in ihrer Kapsel verbrannten.

Bei der Landung des ersten bemannten Raumfahrzeugs der Sovietunion - der Sojus 1 - entfaltete sich der Bremsfallschirm nicht vollständig, der an Bord befindliche Kosmonaut verunglückte tödlich.
Ein großer Schritt für die Menschheit

Neil Armstrongs erste Schritte
Der achttägige Flug der Apollo 11 zum Mond stellt bis heute den emotionalen Höhepunkt der bemannten Raumfahrt dar.

Als die Landefähre EAGLE am 20. Juli 1969 um 20 Uhr 47 und 49 Sekunden am Mond landete und US-Astronaut Neil Armstrong sechs Stunden später die berühmten Worten "Ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer für die Menschheit" aussprach, folgten weltweit Milliarden die Live-TV-Übertragung. Weitere Apollo-Missionen zum Mond folgten Ende der 60er Jahre und Anfang der 70er.
Raumstationen
Am 6. Juni 1971 ging die erste bemannte Raumstation - die sovietische SALUT-Station - in Betrieb, nachdem das Raumfahrzeug Sojus 11 mit drei Kosmonauten angekoppelt hatte. 1973 konterte die NASA mit ihrer 36 Meter langen und 90 Tonnen schweren Raumstation SKYLAB.

Auf beiden Stationen wurden bis in die 80er Jahre eine Reihe wissenschaftlicher Experimente gemacht und die Langzeitwirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Organismus untersucht. 1984 unternahm Swetlana Sawizkaja von der SALUT 7 als erste Frau überhaupt einen Außenbordaufenthalt.
Rendezvous im All
Im Juli 1975 wurde erstmals ein gemeinsames Projekt von amerikanischer und sovietischer Weltraumbehörde durchgeführt. Die Apollo 18 und die Sojus 19 koppelten in der Erdumlaufbahn zweimal aneinander an, die Besatzungen führten gemeinsame Experimente durch.

Erst 1994 sollte es - an Bord der Weltraumstation Mir - zur nächsten Kooperation zwischen Russen und Amerikanern kommen.
Space Shuttle: Wiederverwendbare Raumfahrtzeuge
Am 20. April 1981 begann die Ära der wiederverwendbaren Raumfahrzeuge - der Space Shuttles. Beim Jungfernflug der Columbia (Besatzung: John Young, Robert Crippen) standen technische Erprobungen im Vordergrund.

Gemeinsam mit der Challenger (ab 1983), der Discovery und der Atlantis (ab 1984) werden seither mit Hilfe der Shuttles eine Reihe von Satelliten ausgesetzt und Weltraumforschung betrieben - Ende 1983 erstmals mit Hilfe des europäischen Weltraumlabors Spacelab.
Challenger: Die bislang größte Katastrophe
Zur bislang größten Katastrophe der Raumfahrt kam es am 28. Jänner 1986, als die Challenger 73 Sekunden nach dem Start explodierte und fünf Astronauten und zwei Astronautinnen starben. Nach mehrfacher Startverschiebung und nächtlichem Frost waren entscheidende Dichtungsringe porös und damit undicht geworden.

Nach dem Unfall wurden mehr als 200 Änderungen am Space Shuttle Programm vorgenommen. Erst im September 1988 wurde es mit dem Start der Discovery wieder aufgenommen.
Start der Mir

Die Mir, als sie noch schwebte
Ebenfalls 1986 nahm die sovietische Raumfahrtbehörde ihre neue Raumstation Mir in Betrieb. Die ersten Kosmonauten an Bord waren Leonid Kisim und Wladimir Solowjow, die mittels einer Sojus TM angekoppelt hatten.

Von der Fortführung eines eigenen russischen Space Shuttle Projekts - die Fähre "Buran" war bereits unbemannt in den Weltall geflogen - wurde aus finanziellen Gründen Abstand genommen.

Stattdessen wurden die weiterentwickelten Sojus-Raketen verwendet. Die Mir blieb bis letzten März die "Seele" der russischen Raumfahrt, mit Rekorden an Langzeitaufenthalten und wissenschaftlichen Experimenten.
->   Mehr über das Ende der Mir
Weltraumteleskop Hubble
Hauptaufgabe der insgesamt 31. Space Shuttle Mission war am 24. April das Aussetzen des Hubble Space Telescope. Das in internationaler Kooperation entwickelte Weltraumteleskop sollte bislang ungekannte astronomische Bilder und Daten ohne störende Einflüsse durch die Erdatmosphäre liefern.

Nachdem aber festgestellt wurde, dass der Hauptspiegel des Teleskops falsch geschliffen war, wurde eine Reparaturmission nötig. Diese fand -allerdings erst 1993 - durch die Besatzung des neuen Space Shuttles Endeavour statt.
->   Die Hubble-Website
Internationale Raumstation ISS

Die Raumstation
Seit Mitte der neunziger Jahre steht die Raumfahrt im Zeichen internationaler Zusammenarbeit. Einen vorläufigen Höhepunkt in der Kooperation zwischen den USA und Russland stellte die erste Kopplung eines Space Shuttle mit der Raumstation MIR im Juni 1995 dar.

Im Dezember 1998 wurde während einer Endeavour-Mission die Internationale Raumstation ISS eingeweiht - durch die Verbindung der ersten beiden Module, eines russischen und eines amerikanischen.

(red)
->   Internationale Raumstation ISS
Wie der erste Mensch im All zum Techno - Heiligen wurde erfahren sie auf orf.on.kultur unter ......
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01.01.2010