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IHS prüft Österreichs Forschungs-Mitgliedschaften  
  Das Institut für Höhere Studien (IHS) soll im Auftrag des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) den Nutzen der Mitgliedschaft Österreichs in internationalen Forschungsorganisationen prüfen.  
Ein entsprechender Auftrag zur Erstellung einer Studie erging kürzlich an das IHS, bestätigte man auf Anfrage der APA im RFT. Die Studie soll als "Grundlage für die Meinungsbildung der politischen Entscheidungsträger dienen" und Ende Juli fertig gestellt sein.
Hintergrund: Mitgliedschaft bei Europäischer Südsternwarte
Einer der Hintergründe für die Studie ist der Wunsch der österreichischen Astronomen, der Europäischen Südsternwarte ESO (European Southern Observatory) mit ihren leistungsfähigen Teleskopen in Chile beizutreten.

Der Rat hat sich im vergangenen Jahr für eine Mitgliedschaft in der ESO ausgesprochen, dabei allerdings die Bedingung gestellt, die Mitgliedschaft Österreichs in den verschiedenen internationalen Forschungs-Organisationen gesamthaft zu prüfen.
Nicht nur finanzieller Nutzen zählt
Die Experten des IHS haben nun den Auftrag, das Kosten-Nutzen-Verhältnis "nicht ausschließlich monetär" zu prüfen, sondern auch "den mittel- und langfristigen gesamtgesellschaftlichen Nutzen" zu beurteilen.

Dabei sollen sowohl bestehende Mitgliedschaften als auch mögliche Neubeitritte berücksichtigt werden, wobei der Rat in der Ausschreibung nur die ESO als möglichen Neubeitritt nennt.

Bei den bestehenden Mitgliedschaften sollen nur die großen Infrastrukturen im naturwissenschaftlichen Bereich, nicht jedoch Beteiligungen Österreichs an vergleichsweise kleinen internationalen Programmen und Dachorganisationen überprüft werden.
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Die Liste der Organisationen im Detail
Konkret handelt es sich dabei um das Europäische Zentrum für Teilchenforschung CERN bei Genf, die European Space Agency (ESA), das "European Fusion Development Agreement" (EFDA), in dem ein Großteil der europäischen Fusionsforschungs-Aktivitäten zusammengefasst sind, das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg, Europas stärkste Röntgenquelle European Synchrotron Radiation Facility (ESRF) in Grenoble, die Neutronenquelle Institut Laue-Langevin (ILL) ebenfalls in Grenoble.

Weiters das Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA), die europäische Wettersatelliten-Organisation EUMETSAT, das European Center for Theoretical Studies in Nuclear Physics and related Areas (ECT) in Trento (Italien), das Centre International des Sciences Mechaniques (CISM) in Udine (Italien) und die European Molecular Biology Conference (EMBC).
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Beispiel ESO: Andere Länder waren schneller
Während Österreich u.a. mit dieser Studie nach wie vor prüft, ob es der ESO beitreten soll, sind andere Länder schneller:

Finnland hat diese Woche eine Vereinbarung über die Aufnahme als elftes ESO-Mitglied (neben Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Portugal, Schweden, Schweiz und Großbritannien) unterzeichnet.

Nach Zustimmung des finnischen Parlaments soll die offizielle Aufnahme mit 1. Juli dieses Jahres erfolgen. Auch Spanien hat bereits einen Beitritt zur ESO beschlossen, allerdings noch keine Verhandlungen mit der Organisation darüber aufgenommen. Interesse an einem Beitritt haben auch Ungarn, Tschechien und Irland.
->   Institut für Höhere Studien
->   Rat für Forschung und Technologieentwicklung
 
 
 
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01.01.2010