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Impfung soll Überlebensrate bei Brustkrebs erhöhen  
  Eine neue Impfung soll die Überlebenschancen bei Brustkrebs erhöhen. Nach Angaben vom Donnerstag wird derzeit am Brustgesundheitszentrum Tirol der Einsatz untersucht.  
Die neue Impfung soll noch heuer in Innsbruck, Wien, Graz und Salzburg erprobt werden.
Tumorzellen im Knochenmark ...
Der Innsbrucker Frauenarzt Stephan Braun verwies auf Untersuchungen, wonach Brustkrebspatientinnen, bei denen Tumorzellen im Knochenmark gefunden wurden, häufiger und früher an dieser Krankheit sterben.

Die so genannte Zehn-Jahres-Überlebensrate betrage bei den "tumorzell-positiven" Patientinnen 56 Prozent gegenüber 74 Prozent bei jenen Brustkrebspatientinnen, bei denen keine Tumorzellen im Knochenmark nachgewiesen werden habe können.
... als Indikator für Mammakarzinome
Wer zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Knochenmark-Mikrometastasen aufweise, habe ein 2,3-fach höheres Risiko, an den Folgen des Mammakarzinoms zu sterben. Diese Prognose sei umso bemerkenswerter, als sie unabhängig von jenen klassischen Faktoren sei , mit denen Ärzte bisher die Überlebenschancen vorhersagen, wie die Tumorgröße, der Befall der Achsellymphknoten oder Hormonrezeptoren.
Neue Knochenmark-Diagnostik
Am Brustgesundheitszentrum Tirol an der Innsbrucker Frauenklinik vermute man daher, dass die Tumorzellen im Knochenmark auch mit der Entstehung von Metastasen in Verbindung stünden. Das sei deshalb wichtig, weil ein Mammakarzinom erst in dem Augenblick, wo es Metastasen im Körper bilde, lebensgefährlich werde.

Die neue Knochenmark-Diagnostik am Brustgesundheitszentrum Tirol gebe also indirekt Auskunft über die Präsenz metastatischer Vorläuferzellen.
Brustkrebs als Erkrankung des gesamten Organismus
"Die Studie hat uns gezeigt, dass Krebszellen im Knochenmark wesentlich häufiger vorkommen, als wir angenommen haben. Die Konsequenz aus dieser Studie ist daher, dass wir Brustkrebs nicht mehr als eine Erkrankung der Brust sehen, sondern des gesamten Organismus. Und wir arbeiten an neuen Therapieformen, da die ruhenden, nicht wachsenden Krebszellen im Knochenmark durch eine Chemotherapie beispielsweise nicht angegriffen werden," sagt der Vorstand der Innsbrucker Frauenklinik, Christian Marth.
Ziel ist Impfung gegen Brustkrebsgen
Braun arbeitet derzeit im Rahmen einer österreichweiten Studie mit an der Einführung eines Impfstoffes gegen Brustkrebs. Die Knochenmarksproben für diese Studie werden zentral in Innsbruck untersucht. Ziel ist es, einen Eiweißstoff gezielt gegen das Brustkrebsgen zu "impfen", sodass der Körper dieses als Eindringling erkennt und sein Immunsystem dagegen aktiviert.
->   Mehr über Brustkrebs in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010